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Germanistik studieren

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al-iksir
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Germanistik studieren

Beitrag von al-iksir »

Hallo liebe Germanistik-Studierende,

Ich hätte eine Frage an euch:

Warum (bzw. mit welchem Ziel) studiert man Germanistik?

Das soll kein Hinterfragen oder so sein, mich würden nur eure Beweggründe und/oder Berufsziele interessieren!

Hoffe auf zahlreiche Antworten,

Grüße al-iksir.
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Gabi
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Beitrag von Gabi »

edit: Aus die Maus.
Zuletzt geändert von Gabi am Sa 03.Nov 2007, 13:01, insgesamt 1-mal geändert.
Starbuck
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Beitrag von Starbuck »

naja bei mir ist germanistik das zweitfach.

ich hab etwa 1999 beschlossen, dass ich nach der matura geschichte studieren möchte (war zu diesem zeitpuntk gerade von medizin abgekommen) und dann 2001 nach meiner matura, nach langer diskussion mti mir selbst hab ich mich dazu entschlossen germanistik als zweitfach zu machen - beides auf lehramt.

gedichte und kurzgeschichten schreib ich schon seit ewigkeiten, sind gut verstaut in einer mappe im regal.
"When you talk to God, they call it prayer. When God talks to you, they call it- Mulder
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al-iksir
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Beitrag von al-iksir »

An dieser Stelle muss ich gleich mal den Postfluss unterbrechen und nachhaken: Verfasst ein durchschnittlicher Germanistik-Student (gilt auch für die femininen Formen dieser Gattung) eigene Werke? Das hätte mich sehr überrascht; der eine oder andere - ok, aber dass gleich die ersten beiden Antworten eröffnen, dass sie schreiben - erstaunt mich.

Danke im übrigen für eure Antworten; ich glaube, die können gar nicht zu lang werden, ich bin einfach interessiert, was euch in dieses Studium getrieben hat. Bin selbst nicht vom Fach, möchte es aber eventuell nächstes Jahr beginnen und suche ein bisschen "Unterstützung" oder "Unterhalt" für mein vorsichtiges Herantasten an Germanistik. Da ich selber bisher kaum etwas verfasst habe, sondern mich mehr einerseits das Analysieren von Sprache (meiner Muttersprache) interessiert, andererseits das Spiel mit der Sprache und all den Ausprägungen dieses Spiels, dachte ich in erster Linie an dieses Studium.

Aber lasst euch nicht aufhalten, schreibt noch was! Jeder Gedanke und jede Meinung dazu interessiert mich!
Starbuck
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Beitrag von Starbuck »

naja ich weiß nicht aber man wird durch manch ein seminar schon dazu gebracht einmal selbst zum stift zu greifen - aber ich hab schon vor dem studium immer gerne geschrieben, egal was es war (geschichten, briefe - einfach alles).
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Inés

Beitrag von Inés »

Ich glaub schon,dass auf der Germanistik viele Leute herum laufen, die selber literarisch tätig sind. (meist nur leicht verborgen, wie bei mir). Und dass sich einige auch deswegen für Germanistik entschieden haben, auch wenn ganz groß in einem Leitfaden für div. Studienrichtungen drin steht: 'Deutsche Philologie ist kein Schriftstellerstudium...', so hat mich das trotzdem nicht davon abgehalten...;)
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TaoTao
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Beitrag von TaoTao »

Der Schmid-Dengler hat mal gesagt, wenn wir vorhaben, mal literarisch tätig zu sein, sollen wir SOFORT aufhören, Germanistik zu studieren. Er meinte weiter, dass kaum ein Autor Germanist sei.... und stellte irgendwie die These auf:
Wissenschaft (also die Germanistik) und die kreative Tätigkeit des Schreibens scheinen sich einander auszuschliessen.

Natürlich ist nicht alles Gesetz, was der Schmid-Dengler sagt :wink:


Ich zumindest habe absolut kein Talent zum Schreiben... bin absolut unkreativ.... für Seminararbeiten langts aber allemal. :wink:
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susi
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Beitrag von susi »

Ich denk schon, dass wenn man literarische Ambitionen hat, dass man durch die Auseinandersetzung mit Literaturwissenschaft, mit Texten, mit Sprachwissenschaft viel dazugewinnt, was aber nicht heißt: jeder Germanist muss literarische Ambitionen haben, das wär Unfug.
Man lernt weder "Schreiben", noch das Poetsein, sondern man lernt den Wissenschaftlichen Umgang mit Texten und die eine Übung Textproduktion reisst jetzt auch keinen Stein aus der Wand. Dennoch: Wenn man viel liest und germanistik ist ein Studium, in dem man viel (Wissenschaftliches) schreiben muss, gewinnt man natürlich Nähe zu Literatur, und so kann es sein dass genau das die eigene Kreativität fördert und einem zum Schreiben bringt. Kann sein, muss aber nicht.
Welche Note man in der Schule hatte, oder am MAturazeugnis steht halt ich für absolut irrelevant, ob man nun als Germanist geeignet ist oder nicht. Die wichtigste Grundvoraussetzung ist, dass man sich mit literatur und mit SPrache wissenschaftlich auseinandersetzen möchte.
Außerdem wirds zwar schon so sein, dass es auf der Germanistik mehr Leut gibt, die daheim schreiben, als - reine Mutmaßung- auf der Medizin, aber das heißt nicht, dass aus jedem ein Schriftsteller wird. Zwischen Schreiben und Schreiben ist bekanntlich ein Unterschied, abgesehen von der qualitativen Seite auch in Bezug auf die Ambition und das Glück das man hat.
Langer Rede kurzer Sinn: Das GermanistikStudium macht keinen zum Schriftsteller, sondern zum Wissenschaftler.

Gründe zum Germanistik-Studium gibts soviele wie Germanistikstudenten.
An deiner Stelle würd ich -wenn du Zeit hast- noch schnell die eine oder andere Vorlesung besuchen und schauen, ob dir das, was hier gemacht wird, gefällt. Alles andere, jede einzelne Geschichte eines jeden wie er/sie zur GErmanistik gekommen ist, ist zwar spannend, wird dir für die Entscheidung aber nicht helfen. :wink:

Um das ganze abzurunden: ich hab aus vielen, undurchsichtigen Grunden und in aller Verwirrung nach der Matura nicht angefangen GErmanistik zu studieren, wie ich das jahrelang wollte und war Tod unglücklich damit. nach zwei/drei Monaten bin ich dann einfach nach einer VO im Audimax dort sitzen geblieben und hab mir eine VO vom SChmidt-Dengler angehört. Ich hab zwar keine Anhnung gehabt wer dieser Lukacs war, war aber berufen zum Germanistendasein. Hab mich einen Tag später auf der Germansitik eingeschrieben und bin seither begeistert.

beste Grüße

susi :D
*Pour rêver, il ne faut pas fermer les yeux, il faut lire." (M. Foucault)
karottchen
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Beitrag von karottchen »

ich studiere musik und deutsch auf lehramt und war das erste semester eigentlich vollends unglücklich auf der germanistik (fand alles so unpersönlich und unfamiliär im vergleich zum musikstudium, wo jeder jeden kennt) - war überzeugt davon, dass ich nach 2 semestern wechseln würde - aber wider erwarten hat mich das studium dann doch gehalten und gefesselt und je länger ich studiere, umso mehr spaß macht es mir (bin jetzt im 6.semester).

mein herz wird zwar immer der musik gehören (welch pathetischer satz!), aber die germanistik beansprucht nun auch schon einen nicht zu kleinen teil meiner seele!

literarische betätigung gibts bei mir eigentlich nicht, obwohl ich schon hin und wieder feststelle, dass die kreativität dazu da wäre (wenn z.b. etwas gedichtet wird für einen geburtstag oder ähnliches, bin ich immer federführender kopf im freundes- und familienkreis) - ansonsten kann ich noch sagen, ich liebe es, an sprache herumzubasteln: jeder satz, den ich irgendwo schreibe, der auch von anderen gelesen wird (e-mail, sms, brief, se-arbeit usw.) wird von mir so lange gedreht und gewendet, bis die -meiner meinung nach- schönste wortstellung und klarste bedeutung herausgfiltert ist... ein freund von mir meinte mal, dass ich dann wohl das zeug zur lektorin hätte...das würde mich schon auch sehr reizen, zusätzlich zum lehrberuf, ist aber vorerst zukunftsmusik...

literarische publikation an sich (v.a. "langtexte", also romane oder ähnliches) interessiert mich aber kaum, am ehesten noch die produktion von lyrik...
"Lesen gefährdet die Dummheit."

"Germanisten sind eine Schar von an Universitäten eifrig tätigen Professoren und Dozenten, welche Studenten ausbilden, die dann auch nichts von Literatur verstehen." (Hans Weigel)
Gast

Beitrag von Gast »

ich studiere jetzt ein semester deutsche philologhie. das studium gefällt mir bisher sehr. jeodch werde ich im herbst ein zweites studium beginnen, weil mir das ganze dann doch etwas zu einseitig wird. wenn man sein größtes hobby, seine größte leidenschaft zum "beruf" macht, kann dies einem oft die freude daran nehmen. (so zumindest bei mir)
und das ist ganz schlecht weil man sich doch gerade in so einem "unsicheren" studium wie germanistik die leidenschaft wahren sollte. durch die schule waren immer sehr viele wissensbereiche abgedeckt (was ich erst danach realistiert habe) sehr angenehm war. wenn man sich für viel interessiert, sich dann aber auch privat mit dem berufl. beschäftigt, führt das zu einer großen einseitigkeit des wissens. dies war gar nicht in meinem sinn. ich weiß nicht ob es jemanden von euch ähnlich ergeht...

außerdem bin ich auch sehr enttäuscht über dieses unfamiliäre wovon karottchen schon schrieb.
Gast

Beitrag von Gast »

Ja, ich studier auch Germanistik als Zweitstudium, nebenbei zu Medizin...
Das ist zwar nicht die ideale Kombination, ich finds aber angenehm (ausgleichsmässig, ansonsten eher aufwändig :) ). Der Grund ist, dass mich die Medizin zwar interessiert, aber allein auch nicht ganz glücklich gemacht hat & ich eh schon immer sehr gern sehr viel gelesen hab. Ich maße mir aber nicht an, schriftstellerisch was drauf zu haben, verbreche aber doch ganz gerne was, ab & zu. :oops:
Berufsaussichten?? - Hm, vielleicht was in einem wissenschaftlichen Verlag ?? :roll:
karottchen
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Beitrag von karottchen »

wobei es wahrscheinlich noch viele andere studien gibt, die VIEL unfamiliärer sind als die germanistik (man denke nur an die tausenden wirtschaftsstudenten oder an die psychologen) - so gesehen hat -mal wieder- alles zwei seiten...
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cuba

Beitrag von cuba »

ich würd dem schmidt-dengler recht geben: wenn ein möchtegern-schauspieler theaterwissenschaft studiert, ist das genauso blöd, wie wenn ein angehender dichter glaubt, die germanistik bringt ihn weiter.
Starbuck
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Beitrag von Starbuck »

ja da muss ich ihm auch recht geben ... nur jemand der schreibt möchte ja nicht gleich automatisch ein großer schriftsteller werden .... ich tu das nur im persönlichen rahmen ... per me
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Gabi
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Beitrag von Gabi »

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Zuletzt geändert von Gabi am Sa 03.Nov 2007, 13:02, insgesamt 1-mal geändert.
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susi
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Beitrag von susi »

wie gesagt, ich denk dass die aussagen von scmidt dengler vor allem in die richtung gehen, dass das schaffen von literatur und philologie nichts miteinander zu tun haben. es ist im Prinzip egal, ob ein Autor Germ studiert oder Medizin, was zählt sind andere Qualitäten. Vice versa gilt das selbe.
Insofern hat S-D völlig recht. Dennoch: wenns ein Germanist zum (guten) Scriftsteller schafft, dann ist das genauso legitim, als wie wenns ein Mediziner schafft.
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