Hallo!
Ich bin auch noch recht frisch (grad am Ende des 1. Semesters), kann also noch keine langjährigen Erfahrungen, sondern nur mal erste Eindrücke abliefern:
Also ich studiere Germanistik weil es mich einfach interessiert. Das klingt jetzt einfach nach einer 0815-Antwort, aber es war einfach so, dass ich mir nach der Matura nicht vorstellen konnte Germanistik NICHT zu studieren und ich glaube das war ein guter Ansatz. Ich habe also im Oktober mit Germanistik und Geschichte (Zweitstudium) begonnen, beides auf Diplom. Im Laufe des Semesters hab ich dann aber festgestellt, dass mich Geschichte zwar interessiert, aber für ein ganzes Studium Interesse und Passion wohl nicht gereicht hätte - bin deshalb auf Theater-, Film- und Medienwissenschaften als Zweitstudium umgestiegen. Bei der Germanistik hatte ich bis jetzt noch keinen Durchhänger oder so, ich finde das Studium recht interessant und im Großen und Ganzen macht es viel Freude. Natürlich: Es gibt Lehrveranstaltungen die etwas langweilig sind oder schwer oder beides, aber da muss man wohl durch, weil ALLES kann nie passen. Ist aber auch klar.
Ich mach ja jetzt daneben noch TFM und ich finde das ergänzt sich sehr gut, habe auch den Eindruck dass ich da gegenseitig auch profitieren kann.
Grundsätzlich würde ich dir raten in dich hineinzuhören, was deine Leidenschaft ist und nicht so sehr auf Jobaussichten zu spekulieren (obwohl das wirst du vermutlich eh nicht, wenn du das Germstudium in Erwägung gezogen hast *g*), weil meiner Meinung nach hat man nirgendwo einen "sicheren Job", sondern es kommt immer darauf an wie gut man in seinem Fachgebiet ist um erfolgreich zu sein. Da ich mir nur vorstellen kann in einem Bereich gut zu sein, der mich auch interessiert, habe ich mich also daran orientiert. Wichtig ist auch, dass du dich fragst was du als Hobby gerne machst und wo du dir auch wirklich vorstellen kannst, dich mehr damit zu beschäftigen - ein Studium ist schließlich auch eine Art "Job", man hat viel mit der Materie zu tun und das kann auch schnell langweilig oder nervig werden.
Und ich persönlich muss auch sagen, dass mein Eindruck vom "klassischen Studentenleben" (vielleicht geprägt durch Bücher und einschlägige seichte und meist amerikanische Filme *g*) doch ein anderer war, als es sich jetzt herausstellt. Es mag sein, dass einige mal ein bisschen studieren und nach dem Motto "Jetzt beginnt der Spaß des Lebens." auch gerne die Schule freudig hinter sich lassen und sich den Unifestln, den vielen neuen Leuten und Bekanntschaften widmen und mal herumstudieren. Dem war nicht so

Zumindest nicht ausschließlich - soll heißen: ich zumindest studiere schon wirklich, gehe eher weniger fort als während der Schulzeit und man hat vermutlich schon mehr zu tun (oder: der Stoff ist natürlich anspruchsvoller). Das hat jetzt eigentlich auch weniger mit deiner Frage zu tun, aber ich habe letztens mit einer Freundin darüber diskutiert und sie hatte einen ähnlichen Eindruck, dh. die Gesellschaft scheint ein bisschen eine eigenartige Vorstellung vom Studium zu haben. Ich hoffe dir jetzt nicht irgendwelche Illusionen geraubt zu haben oder so
Und was ich noch gemacht habe: Einfach mal ein eine Vorlesung hineinsetzen (keine Sorge, da fällt man eh nicht auf) und ein bisschen zuhören, überlegen ob das was für einen ist etc.. Wenn man nach 1,5 oder 2 Stunden Vorlesung wünschte, dass der Vortragende doch bitte noch länger über das Thema reden sollte, dann ist das sicherlich ein gutes Zeichen! *g* (In meinem Fall fand ich damals den Vortragenden ziemlich einschläfernd und langweilig, aber die Materie recht interessant. Habe mir danach auch einige der erwähnten Bücher näher angesehen bzw. auf eine must-have-Liste gesetzt, also insgesamt ist das Experiment positiv ausgegangen).