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Diplom!Was bringt das?

Verfasst: Mi 26.Jan 2005, 15:46
von schlia123
Ich bin ziemlich in der Zwickmühle, was meine Studienwahl betrifft und hoffe, es ist da jemand, der mir ein paar Anregungen, Tipps geben kann.
Ich hab mit Diplom-Germanistik begonnen und nach 2Semester auf Lehramt gewechselt und weil man da ja ein Zweitfach brauch, hab ich halt Englisch genommen aber das gefällt mir überhaupt gar nicht.
Germanistik gefällt mir andererseits sehr sehr gut, nur - was soll man damit? Damit alleine?
Gibt's hier jemanden, der Germanistik auf Diplom macht und schon irgendwelche Vorstellungen davon hat, was er damit machen will???

Und was haltet ihr von der Kombi Germanistik u. Theaterwissenschaft?
lg

Verfasst: Mi 26.Jan 2005, 16:55
von Azrael
Germanistik is sowohl auf Dipl. als auch auf LA für die Mehrheit ein brotloses Studium.....so seh ich das zumindest.

Verfasst: Mi 26.Jan 2005, 17:57
von Gast
also ich find die kombi im grunde ganz gut. es bringt allerdings nix wenn du theaterwissenschaft nur inskribierst, weil du das gefühl hast ein zweites studium machen zu müssen. du könntest die zeit, die du mehr hast (dadurch, dass du nur ein studium machst) ja nutzen um berufserfahrung zu sammeln - z.b. in einem verlag, lektorat o.Ä.
geb den azrael auch recht, dass es für die meisten eher brotlos ist, aber sicher nicht sinnlos. solange es dir spaß macht und dich interessiert, kannst du ja nur gewinnen.

bevor du dir außerdem die frage stellst, was du mit germanistik mal machen kannst, solltest du dich eher fragen was du mal machen WILLST und dich dann entscheiden ob und welche zweite studienrichtung du belegen wirst.

war jetzt vielleicht ein bissal verwirrend, aber das macht der kaffeeentzug. sorry! versteh dich jedenfalls sehr gut. mir geht's ja auch nicht wirklich anders.

Verfasst: Mi 26.Jan 2005, 20:43
von bc
Sehr richtig, einfach aus Interesse und Spaß an der Sache studieren.

Verfasst: Do 27.Jan 2005, 8:51
von schlia123
Was habt ihr so für Kombinationen? Für mich würd noch am ehesten Geschichte, PPP (beide sehr schlecht) oder Biologie (vielleicht gar nicht so schlecht)in Frage kommen aber Englisch motiviert mich überhaupt nicht.
Ich komm ohnehin nicht weiter. Und außerdem bin ich bezüglich Studienwechsel bereits fern von Stipendium und Familienbeihlilfe, also muss ich sowieso was arbeiten gehn.
lg

Verfasst: Do 27.Jan 2005, 9:38
von Gast
sicher, dass für die familienbeihilfe keine chance mehr besteht? es ist ja so: man darf 2x wechseln, nach dem 3. sem. ist die familienbeihilfe aber futsch außer man kann sich alle bisher verdienten stunden im neuen studium anrechnen lassen (wenn ich mich nicht irre). könntest du das dann nicht irgendwie als deine freien wahlfächer durchschmuggeln? das ist zumindest gerade meine überlegung. hab nämlich derzeit das gleiche problem.

Verfasst: Do 27.Jan 2005, 13:11
von schlia123
naja, bei mir is das sowieso ein bissal kompliziert.
hab 2 semester psychologie studiert, dann auf germanistik diplom gewechselt (1.Wechsel) nach 2 Semester hab ich dann auf Lehramt gewechselt (2.Wechsel)
Natürlich hab ich mir die Prüfungen aus Psycho und Germanistik Dipl. anrechnen lassen für das Lehramtsstudium, wodurch mir laut Stip.stelle gleich 2Semester Anspruchsdauer entzogen worden sind, e klar.
Hab ich aber vorher nicht gewusst.
Beim Finanzamt musste ich komischerweise den Anrechenbescheid nicht vorweisen.
Ein nochmaliger Wechsel führt also, denk ich sowieso zum Verlust bei beiden Stellen, oder?

Verfasst: Do 27.Jan 2005, 13:51
von Gast
ja, ich fürchte da hast du recht. dann würde sich die alternative germ. dipl. + berufserfahrung ja eh nahezu aufdrängen ;)
ich weiß zwar nicht was du dir für die zukunft vorstellst, aber ich denke dass das eine recht gute lösung wäre...zumindest vorübergehend bis du weißt, was du wirklich machen willst.

wünsch dir jedenfalls alles gute!

hab da auch gleich eine frage. wo kann ich mir die stunden aus dem vorigen studium eigentlich anrechnen lassen?

Verfasst: Do 27.Jan 2005, 14:30
von schlia123
also, da gehst du zum Dekanat der geisteswissenschaftl. Fakultät (AAKH, weiß leider den Hof nicht, in einem Durchgang gegenüber vom Billa), ziehst eine Nummer und verlangst dann nach einem "Antrag für Anrechnungen" oder wie das heißt, "Anrechenbescheid"oder so.
Den füllst du dann aus, legst die Zeugnisse über die Prüfungen, die du dir anrechnen lassen willst, bei und gibst das ganze wieder dort ab.
Das dauert dann natürlich ein paar Wochen (wenn du Druck machst, geht' s auch schneller...) und du wirst per e-mail oder per telefon verständigt, wenn dein Antrag fertig bearbeitet wurde.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen.

Verfasst: Fr 28.Jan 2005, 9:41
von thl
Ich hab jetzt den Großteil da oben nicht gelesen, aber ich finde es doch etwas befremdlich, wenn jemand Germanistik für brotlos hält und dann ausgerechnet Thaterwissenschaften dazunimmt. ;) *lach

Ich habe es in diesem Forum, glaube ich, zwar schon öfters gesagt, aber es hat einfach keinen Sinn ein Diplomstudium zu machen und dann als Magister auf den Arbeitsmarkt zu treten und sagen "Wer will mich?"
Wennst nicht schon während des Studiums praktische Erfahrung sammelst, dann ist jede Richtung brotlos.

Verfasst: Fr 28.Jan 2005, 10:23
von schlia123
ja, ok das ist ja e klar aber wo hernehmen?
Wo kann ich als Germanistik Studentin arbeiten? Ich denke es ist ebenso schwer als Studentin auf den Arbeitsmarkt zu treten und sagen: Hey, gebt mir Arbeit!
Oder ist das so leicht.
Und wo arbeitest zum Beispiel du?
lg

Verfasst: Fr 28.Jan 2005, 10:28
von sunspot
das ist nicht so schwierig! klar muss man u.u. einige absagen einstecken. aber drauf warten, dass jemand kommt und einen will, wird nix bringen.

Verfasst: Fr 28.Jan 2005, 10:39
von thl
@ schlia123: 2,5 Tage pro Woche mache ich das :arrow:

Bild

Das mit den Absagen ist wahr. Außerdem darfst Dich am Anfang schon mit wenigen Hundert Euro im Monat zufrieden geben. Und ich möcht mit 25 nicht erst bei einem Nettogehalt von Euro 860,- anfangen...

Verfasst: Fr 28.Jan 2005, 11:06
von Frau Mag. phil. in spe
wie bist du zu diesem job gekommen bzw. wo bist du auf die stellenanzeige gestoßen? ich such jetzt schon ewig nach etwas "passendem" und find einfach nix. was genau machst du da überhaupt? ich wär ja schon froh wenn ich in einem verlag, lektorat oder sonst wo die leute mit kaffee versorgen dürfte *g* (ich mach aber auch einen tollen kaffee ;) ). es wär jedenfalls mal hilfreich in so ein unternehmen reinzukommen. sich dann hochzuschlafen bis man eine tolle stelle hat, ist ja kein problem mehr :lol:

Verfasst: Fr 28.Jan 2005, 15:31
von Gast
Hehe... gute Einstellung :wink:
Ich hab mich einfach beworben. Hatte das Glück, dass mein Papa jemanden in der Krone kennt, d.h. ich hatte einen konkreten Ansprechpartner. Passierte mir nämlich schon öfters, das "keiner zuständig" ist. Ich hab ihn dann einfach so lange genervt, bis er gesagt hat "Okay, schau Dir das mal 5 Tage lang an. Ohne Bezahlung."
Danach hab ich gefragt, ob sie im Sommer wen brauchen - was bei der Krone üblich ist - und nach dem zweiten Sommer bin ich fix geblieben.
Wundert mich immer noch, dass das so vergleichsweise schnell gegangen ist. So langsam pendelt sich mein Gehalt auch bei einem akzeptablen Wert ein.

Meine Meinung also: an Jobs kommt man am ehesten durch eine Ferial-Praxis. Beim ORF hat das zumindest auch funktioniert, nur leider ist mein Chef und Fürsprecher dann gegangen worden, sonst wäre ich vermutlich am Küniglberg und säße nicht in Heiligenstadt.

Verfasst: Fr 28.Jan 2005, 15:32
von thl
Das war übrigens von mir.
Tolle Technik.
Hmpf.

Verfasst: Fr 28.Jan 2005, 16:35
von Frau Mag. phil. in spe
an so ein praktikum kommt man aber wohl auch nur mit den nötigen beziehungen und die hab ich leider nicht :(
wobei...was hab ich davon wenn ich mit dir schlafe? *sfg* :wink:
kleines spaßerl!
hast nicht verraten welche aufgaben du bei der krone hast. das würd mich echt interessieren.

Verfasst: Sa 29.Jan 2005, 10:36
von thl
Frau Mag. phil. in spe hat geschrieben:was hab ich davon wenn ich mit dir schlafe? *sfg*
Was für eine Frage! Sehr viel, sogar! Nur auf die Karriere hätt's halt keine Auswirkungen. (Das musste sein.)

Tja, was tu ich bei der Krone? Das fragst an einem spitzen Tag. Also heute, es ist noch nicht einmal halb Elf, hab ich schon ein wenig Ordnung geschaffen, hab die Layouter besucht, Bilder ausgesucht und 2 große Geschichten geschrieben (je eine für Niederösterreich und Burgenland), jetzt werf ich mich an zwei tolle (*hust*) Bildtexte und bis um 11 Uhr ist das Blatt geschrieben, wie mir scheint.

Und dann gibt es noch Tage, da schreib ich drei Bildtexte und die Burgenland-Kurzmeldungen, darüberhinaus dreh ich Däumchen und hol den Nachmittags-Kaffee. Wenigstens hab ich dann auch Zeit, ein bissl was für die Uni zu tun.

Verfasst: Sa 29.Jan 2005, 13:17
von Frau Mag. phil. in spe
Was für eine Frage! Sehr viel, sogar! Nur auf die Karriere hätt's halt keine Auswirkungen.
*g* oho! da ist aber einer sehr von sich selbst überzeugt :wink:

die aufgaben klingen ja ganz nett. um den job beneid ich dich richtig. :wink:
jetzt musst mir aber natürlich auch sagen wann und wo ich einen deiner texte in der krone bgld find. würd ich gern mal lesen.

Verfasst: Sa 29.Jan 2005, 15:11
von susi
Frau Mag. phil. in spe hat geschrieben:was hab ich davon wenn ich mit dir schlafe? *sfg*
wahrscheinlich vor allem Ärger mit seiner Freundin, denk ich mir irgendwie. :wink:

einen vorteil hats natürlich, wenn man die karriereleiter im bett besteigen möchte: es ist immer kuschlig warm unter der decke.

AUßredem muss ich thl recht geben: Wer sich nicht schon während des Studiums sich Zusatzqualifikationen verschafft, wird es nach dem Stuium umso schwerer haben, und das betrifft beim besten Willen nicht nur die Geisteswissenschaften, sondern so ziemlich alles und jeden.
Außerdem - ich hab das in diversen Beiträgen auch schon des öfteren erwähnt - hat man gerade mit Germanistik eine ziemlich breite Palette an Möglichkeiten, die man aufgreifen kann. So sehr das auch nach FLoskel klingt, aber es steckt einfach eine Menge Wahrheit dahinter: Es kommt nunmal drauf an, was man aus dem Studium daraus macht.
Mein oft gebrachtes Bsp, dass man mit einem Ius Studium zwar Iurist, aber sonst auch nichts weiter ist, sowie nach dem Medizinstudium, Mediziner und nicht Arzt, so ist das nunmal auch irgendwie bei uns: Man ist danach zwar fertiger Germanist, aber man muss sich danach auch drum kümmern, was man jetzt genau tun will und sich dahinter klemmen. Das ist nunmal so.

Gute jobs fallen keine vom Himmel, weder im iursitischen Bereich, auf der Medidzin oder bei uns. Umgekehrt wärs aber auch falsch zu glauben, dass Germanistik absolut brotlos ist.
Egal, ob im journalismus, in einem Verlag, Lektorat, als Wissenschfatler, im Kulturbereich, oder auch im Lehrberuf irgendwo findet sich immer etwas, das man machen kann, wenn man will.
Zumindest seh ich das so.