Seite 1 von 3

warum zieht patocka rollstuhfahrerin vor??!

Verfasst: Mi 01.Mär 2006, 18:49
von ichbinlecker
ich will nicht diskrimnierend wirken, aber ich verstehe nicht ganz warum patocka im ko sprachgeschichte 40 leute + 1 rollstuhlfahrerin aufnimmt.

der rollstuhl hat sie bei der anmeldung doch nicht behindert oder?
ich finde es toll, dass behinderte gefördert werden, aber in diesem fall würde ich mir als eigentlich 41. (der ich nicht bin) verkohlt vorkommen.

nochmal: das ist kein protest, sondern nur eine feststellung. ich finde das ist eine kuriosität und mich würde die begründung zu dieser tat interessieren.

Verfasst: Mi 01.Mär 2006, 18:56
von Starbuck
okay ich würde auch sagen, dass das eigenartig ist. bei den persönl. anmeldungen würd ichs verstehen aber das ist ja schon fast diskriminierend für den rollstuhlfahrer ... einen PC kann ja auch ein gehbehinderter bedienen.

Verfasst: Mi 01.Mär 2006, 19:32
von cosmogonos
geht mir ähnlich. kann ich auch nicht wirklich nachvollziehen, aber gut, soll so sein - event. hat die rollstuhlfahrende person ja andere gründe, wieso sie vorgezogen wurde, ist ja auch möglich, dass p. formulierung nur etwas ungeschickt war. bin aber eher am überlegen, ob ich nun doch in die 1. stunde kommen soll als 72. :roll:

Verfasst: Mi 01.Mär 2006, 19:38
von ichbinlecker
war heute bei dunker, 60 anmeldungen, 32 Leute waren da.
so gesehen könnts mitm 72. platz auch klappen.

Verfasst: Mi 01.Mär 2006, 19:53
von cosmogonos
joa schauma mal - bin ja hartnäckig :twisted:

Verfasst: Mi 01.Mär 2006, 19:54
von Asrai
ich hatte Platz 77. drin ;) 20 Leute gefehlt..

Verfasst: Mi 01.Mär 2006, 19:56
von cosmogonos
Asrai hat geschrieben:ich hatte Platz 77. drin ;) 20 Leute gefehlt..
wo denn?

Verfasst: Mi 01.Mär 2006, 20:01
von ichbinlecker
in der sauna wahrscheinlich

Verfasst: Mi 01.Mär 2006, 20:28
von cosmogonos
:lol: könnt mir wer nen rollstuhl borgen?

Verfasst: Mi 01.Mär 2006, 20:41
von irene (gast)
könnt mir wer nen rollstuhl borgen?
ich finde deinen humor mehr als bedenklich. man kann nur hoffen, dass die betroffene studentin hier nicht mitliest.

Verfasst: Mi 01.Mär 2006, 20:47
von cosmogonos
verzeih mir, aber ich sehe das nicht als problematisch. ich habe weiter oben schon meine meinung dazu kundgetan und sehe auf der einen seite nicht ein, warum in diesem fall ein rollstuhlfahrer bevorzugt werden soll, gönne es der person auf der anderen seite auch.

wie gesagt - wenn jene person aufgrund ihres rollstuhles hierbei bevorzugt behandelt wird, sehe ich einfach keine grundlage hierfür. aus. punkt.

Verfasst: Mi 01.Mär 2006, 21:29
von kiwi
ich finde es gut, dass rollstuhlfahrerInnen zumindest hier bevorzugt werden, denn sie haben es ohnehin durch räumliche gegebenheiten etc. schwerer beim studieren als andere.
auf der anglistik z.B. können sich behinderte und studierende mit kleinen kindern immer voranmelden für kurse - das find ich auch richtig so und würde ich auch für die germanistik toll finden.

Verfasst: Mi 01.Mär 2006, 21:39
von cosmogonos
wieso?
ich sehe ein, dass es für (speziell geh-)behinderte menschen einrichtungen geben muss, damit auch sie studieren können, aber wieso man sie bei der anmeldung bevorzugt behandelt, seh ich nicht ganz ein, sorry.

Verfasst: Mi 01.Mär 2006, 21:54
von Kiara
Ich finde es voll okay, denn, wie Kiwi schon sagte, hat sie es in anderen Bereichen viel schwerer als wir "anderen". Dadurch wird es gewissermaßen ausgeglichen....
Ich bin selbst von der Verschiebung betroffen, kann also sein, dass ich nun keinen Platz bekomme.

Verfasst: Mi 01.Mär 2006, 23:02
von ichbinlecker
es gibt auch leute, die haben andere probleme, nicht unbedingt körperliche.
wenn zum beispiel ein familienmitglied verstorben ist. eine psychische narbe, die vielleicht nie mehr verheilt.

trotzdem würde niemand auf die idee kommen solche leute bei einer online anmeldung vorzuschieben. es ist schon schlimm wenn man körperlich oder geistig behindert ist, keine frage, aber ob man das so ausschlachten muss ist eine andere frage.

auf jeden fall macht man sich damit nicht beliebt bei seinen mitmenschen und einzelne schwarze schafe zerstören dann das ziel einer ganzen gruppe, die doch einfach nur so "wie jeder andere behandelt werden will".

So einfach ist das leider nicht

Verfasst: Do 02.Mär 2006, 0:13
von bernd
Hallo,

ich hätte auch noch ein paar Aspekte zum Thema anzumerken, die für Nicht-Behinderte offenbar nicht offensichtlich sind:

Als BehinderteR zu studieren bedeutet nicht nur, bei LV-Anmeldungen erfolgreich mitmachen zu können oder nicht, sondern es beinhaltet soziale und materielle Probleme. Es ist für viele Behinderte unmöglich, ein Studium überhaupt erst zu beginnen. Abgesehen von den Hürden in der Schullaufbahn kommt die Frage der Finanzierung hinzu. Nicht alle Eltern wollen ihr Geld in das Studium eines behinderten Kindes investieren. Und was macht mensch ohne den elterlichen Unterhalt?

Das nächst liegende wäre aus einer Nicht-Behinderten-Perspektive wohl zu jobben. Das ist allerdings für Behinderte alles andere als leicht! In vielen Fällen praktisch unmöglich.

Die Folge: Eine Studienverzögerung - etwa weil mensch keinen LV-Platz bekommt - kann dramatische Folgen haben. Wenn der/die Behinderte aus sozial schwachen Verhältnissen kommt und auf Beihilfen angewiesen ist - weil er/sie ja nicht so leicht was dazuverdienen kann - und diese wegfallen, kann das wesentlich leichter das Ende des Traums vom Studium bedeuten als für Nicht-Behinderte.

Vielleicht sollten all jene, die keinerlei Verständnis für diese "positive Diskriminierung" haben, dies bedenken.

LG

Verfasst: Do 02.Mär 2006, 0:15
von cosmogonos
es gibt auch nicht-behinderte, die keine unterstützungen von den eltern haben - bekomme ich deswegen auch support, hilfe etc? ich habe kein anrecht auf beihilfen, finanziere mir mein leben selber. so what?!?

und ja, auch ich habe körperliche schäden, die ich aber dennoch nicht für universitären fortschritt einsetze.

Verfasst: Do 02.Mär 2006, 8:40
von In-sei-da
Karenin hat geschrieben:so what?!?
Du hast nach einem Rollstuhl verlangt! Ich würde Dich gerne mal in einen reinsetzen und Dich dann in die diversen Übungsräume und SE-Räume damit rollen sehen.

RollstuhlfahrerInnen sind uU auf LV angewiesen, bei denen genügend andere Studierende da sind, die sich zB für Buddy-Dienste für Behinderte zur Verfügung gestellt haben.

Als Rollstuhlfahrer hätte ich zB Angst, ab 18.00 Uhr eine LV zu besuchen, weil nicht immer gesichert ist, dass am Ende der LV auch der Lift noch in Betrieb ist.

Ausserdem fände ich es auch gut, wenn Kindererzieherinnen und Berufstätige einen Vorzug fänden! Weil die doch eh nur eine oder max. zwei LV pro Semester machen können, weil sie eben Kinder oder Vollzeitbeschäftigung haben und aus diesem Grund nicht irgendwann eine LV brauchen, sondern eine am Abend oder eben am Morgen je nach dem.

Verfasst: Do 02.Mär 2006, 10:05
von cosmogonos
sicher ist für rollstuhlfahrer und -innen das unileben schwerer, keine frage, das hat auch niemand abgestritten, aber: ich denke nicht, dass ein rollstuhlfahrer alleine gelassen und ignoriert wird, solte der lift tatsächlich nicht mehr funktionieren - sind ja immerhin noch andere studenten in der LV. und ja, ich bin der meinung, die WÜRDEN helfen.

und wenn wir jetzt berufstätige (bin ich, vollzeit!) und kinderhabende bevorzugen, gut, dann gibt es sicher noch eine menge kategorien, die "mehr anrecht" auf eine LV haben - ich wette mit dir, 90% derer, die im kurs oder auf der warteliste sind, können sicher einen sehr (!) guten grund vorbringen, wieso sie gerade die LV gerade jetzt brauchen.

Verfasst: Do 02.Mär 2006, 10:11
von Starbuck
In-sei-da hat geschrieben:Ausserdem fände ich es auch gut, wenn Kindererzieherinnen und Berufstätige einen Vorzug fänden! Weil die doch eh nur eine oder max. zwei LV pro Semester machen können, weil sie eben Kinder oder Vollzeitbeschäftigung haben und aus diesem Grund nicht irgendwann eine LV brauchen, sondern eine am Abend oder eben am Morgen je nach dem.
ich sag jetzt nichts, sonst bekomm ich wieder eine aufs haupt .... wie auf der geschichte ... aber eins soll gesagt sein: mensch soll sich entscheiden ob studium in mindestzeit oder mehr geld in der tasche, beides geht so und so nicht, außer profs machen wieder unfaire ausnahmen in sachen anwesenheitspflicht.

kindererzieherinnen sind da was anderes.