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Lacan - Spiegelstadium

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Felicity
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Lacan - Spiegelstadium

Beitrag von Felicity »

Salut tout le monde!

Ich bin grade dabei, die Fragen für die Abschlussklausur in Lit.theorie bei Babka auszuarbeiten und hänge jetzt bei dem doofen Text von Lacan... den krieg ich einfach nicht hin.... ich hab ihn schon zigmal gelesen und bin schon ganz deprimiert, weil ich die message irgendwie nicht pack - bin ich jetzt schon vollkommen VERBLÖDET?????

Jetzt hätt ich eine Frage: Hat irgendwer die Lit.th. bei der Babka vielleicht schon gemacht und könnte mir bei der Antwort auf die Fragen ein bisserl helfen? Ihr würdet mir eine RIESEN Gefallen tun, wirklich! Vielleicht kapier ich es ja mit ein bisserl "Nachhilfe" :cry:

Ganz liebe Grüße!!!!!!!!!
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moriaz
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Beitrag von moriaz »

welche fragen hat sie denn zu dem text gestellt?
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valerien
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Beitrag von valerien »

meine frage ist eher, woher du schon jetzt die zeit hast die fragen auszuarbeiten???

hab grad mal die ersten 2 kapitel vom zwischentest ausgearbeitet... muss ich mir grad sorgen machen??
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Felicity
Germling
Beiträge: 68
Registriert: Do 02.Sep 2004, 16:36

Beitrag von Felicity »

Äh... ja, das war wiedermal GANZ INTELLIGENT von mir, dass ich die Fragen nicht gepostet hab...
:oops:

Also - Fragen zum Text:

1) Warum könnte man nach Lacan behaupten, dass – psychoanalytisch betrachtet – das Spiegelstadium einen fundamentalen Aspekt der Identifikation des Menschen darstellt?



2) Das Lacan’sche „Spiegelstadium“ ist dahingehend interpretierbar, dass das, was der Mensch als eignes annimmt, seine Selbstgewissheit, ihm ein fundamental Fremdes ist. Dies ist deshalb der Fall, weil das, woran der Mensch seine Identität findet, sich außerhalb von ihm befindet. Können Sie nach ihrer Lektüre diesem Gedankengang folgen und ihn erklären?

Warum ich jetzt schon anfange, die Fragen zu beantworten? Hmmm... ich bin nun mal der Typ, der alles so bald wie möglich zu erledigen versucht, denn stressig wirds am Semesterende eh von allein... aber manche Leut brauchen halt auch einfach den Druck, damit was weitergeht... :wink: ich gehör jedenfalls nicht dazu- da bin ich eher wie gelähmt! :-)

So, vielleicht kann ja wirklich irgendjemand mehr mit dem Zeug anfangen als ich...
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Pixie
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Beitrag von Pixie »

Hallo,
ich hab Literaturtheorie letztes Sem bei der Babka gemacht und ich kann dir sagen, dass das alles halb so wild ist. Sowohl der Zwischen- als auch der Schusstest sind wirklich gut schaffbar [bei unserer Gruppe war die schlechteste Note ein Befriedigend(!)]

Zu Lacan:

1) Das Spiegelstadium kann - psychoanalytisch gesehen- als Identifikation angesehen werden. Der Grund dafür ist, dass beim Säugling, der sich zum aller ersten Mal selbst sieht, eine Verwandlung stattfindet. Vor dem Spiegelstadium ist das Kind in seiner Wahrnehmung in Partialobjekte geteilt, d.h. es hat kein Gefühl für die Gesamtheit seines Körpers.
Erst diese Wahrnehmung des eigenen Ichs ermöglicht eine spätere Identifikation mit anderen Mitmenschen. Der Säugling ist zu diesem Zeitpunkt weder mototrisch noch sprachlich ausgereift, das Spiegelstadium ermöglicht also das Erkennen des eigenen Ichs im Spiegel, die Identifikation mit dem anderen. Das Spiegelstadium dient dazu eine Beziehung zwischen dem Organismus und seiner Realität, seiner Umwelt herzustellen.
Gäbe es das Spiegelstadium nicht, würde dem Säugling später das Verständnis für die Gesamtheit fehlen.

2.)Mensch = Subjekt, das von drei Elementen geprägt ist:
Das Imaginäre = das Spiegelstadium (setzt ca zwischem dem 6. - 8. Lebensmonat ein)
das Symbolische = Sprache als Struktur bzw. Ordnung, durch die sich das Subjekt definiert
Das Reale = NICHT die Realität, sondern der Bereich, der mit der Sprache nicht zu fassen ist, d.h. es ist unfassbar, unsagbar, nicht zu kontrollieren

Das Spiegelstadium setzt sich mit der Kategorie des Imaginären auseinander. Ein Kind im Alter von 6 bis 8 Monaten sieht sich selbst im Spiegel und erkennt das "Ich" als eine fremde äußerliche Gestalt. Das "Ich" identifiziert sich zwar mit dem ideellen Bild und will an seine Stelle treten, doch bleibt das Bild etwas Fremdes. Das "Ich" kann nicht an die Stelle des Anderen treten, da die Auslöschung des Anderen gleichzeitig zur Auslöschung des narzisstischen Subjekt führen würde.
Der Zwiespalt, der dadurch entseht, ist nur durch Sprache zu lösen, das Symbolische. Dieses ist als eine Struktur zu verstehen, in der das Subjekt vernetzt wird und die das Symbolische mit der Welt konfrontiert.
Das Subjekt definiert sich erst durch und in der Sprache des Anderen, in dem es auf eine Frage eine Antwort erhält. So weiß es erst, dass es als Subjekt existiert und erhält durch den Anderen die Bestätigung seiner eigenen "Nachricht".
Demnach klingt meiner Meinung nach diese Interpretation sehr schlüssig. Der Mensch erkennt sich selbst als Subjekt durch den Anderen, etwas Fremdes.

Ich muss dazu sagen, dass Lacan auch nicht mein "Steckenpferd" ist, aber wie Kirchhoff schon sagte: "Lacan verstehen ist Eingeweihten vorbehalten. Alle übrigen können nur ihre Eindrücke wiedergeben" ;-)

Lg
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Felicity
Germling
Beiträge: 68
Registriert: Do 02.Sep 2004, 16:36

Beitrag von Felicity »

MERCI BEAUCOUP!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Wow, ich hatte ja eigentlich nicht damit gerechnet, dass jemand schon die fertige Antwort hier postet - mir hätt ja schon ein guter Tipp gereicht, wo ich das vielleicht nachlesen hätte können oder einfach die Stelle im Text, die ich suchen soll :wink: Aber das ist ja wirklich ganz toll!!!!!!!

Vielen, vielen Danke nochmal!!!!
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