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Wie zitiere ich aus einem Film?
Verfasst: Do 17.Jan 2008, 22:32
von Psyche
weiß vielleicht jemand darüber Bescheid, wie man korrekt in einer wissenschaftlichen Arbeit aus einem Film zitiert, was da genau in der Fußnote zu stehen hat?
Eine Angabe, um die wievielte Szene es sich handelt, würde mir als logisch erscheinen - wie allerdings sollten sich in einem Spielfilm Szenen zählen lassen, da wird man ja wohl kirre, abgesehen davon, dass die Gefahr des Verzählens wohl eine sehr hohe ist. Das Drehbuch ist mir hierbei keine Hilfe, da Drehbuch und Film gerade in der Szenenanzahl und -reihenfolge sehr unterschiedlich sind.
Eine andere und eigentlich realistischere Möglichkeit sehe ich in der Angabe der Spielminute in der Fußnote. Aber ist es wirklich auch richtig, so vorzugehen und eine Zeitangabe in der Fußnote anzugeben?
lieben Dank schon im Voraus, falls mir da jemand weiterhelfen kann!
Verfasst: Do 17.Jan 2008, 22:57
von hvk
das würde mich auch sehr interessieren, da ich das vielleicht auch brauchen werde.
meine vermutung (ist aber wirklich nur eine vermutung) wäre, dass der genaue zeitpunkt oder eine szenenangabe nicht notwendig ist, szenen zählen ist wie gesagt ein wahnsinn und auch bei einigen filmen kaum machbar (einige schnitttechniken machen es fast unmöglich, sich zu einigen, was jetzt eine neue szene ist und was nicht). bei der minutenangabe kann man sich sehr leicht verzählen/falsch stoppen. es wäre imo praktikabler einfach die szene, um die es sich handelt, zu beschreiben und ungefähr anzugeben, wann sie kommt (z.b. mitte des films)
beim zitieren aus filmen muss man auch sehr darauf achten, dass es bei vielen sehr viele verschiedene schnittfassungen gibt(das wird dann auch mit der minutenzählung problematisch) und diese aber meistens nicht so leicht zu identifizieren sind. hier hilft aber diese seite sehr weiter:
http://www.ofdb.de/view.php?page=start
auf jeden fall würde ich bei ausländischen filmen immer den originaltitel sowie alle bekannten deutschen titel, unter denen der film gelaufen ist, angeben. auch würde ich die synchronisierte fassung nur zitieren, wenn z.b. davon auszugehen ist, dass eben dieser synchronisierte text auf einen autor oder was man eben auch immer untersuchen will, einfluss gehabt hat, ansonsten auf jeden fall (auch) den originaltext.
Verfasst: Do 17.Jan 2008, 23:24
von Psyche
nun nach deinen ausführungen habe ich einige sorgen und probleme mehr
ein zählen der szenen ist wirklich das erste, was für mich ausscheidet, schließlich ist das echt ein horror und kaum machbar aus eben diesen gründen, die du auch erwähnst.
es gibt die möglichkeit, die sendezeit auf sekundenbruchteil genau einzublenden und während des films mitlaufen zu lassen, wenn sie bei der aufnahme als mitlaufend eingestellt wurde. ich denke mir also, solange ich angebe, um welche konkrete aufnahme es sich handelt und ab wann exakt die zeit mit 00:00:00 beginnt, ließe sich durch eine solche angabe schon recht ordentlich zitieren.
am liebsten wäre es mir, in publikationen nachschauen zu können, wie dort aus filmen zitiert wird, um draufzukommen, wie es als korrekt gilt, nur ist mir sowas leider noch nie in die hand gefallen. seufz.
Verfasst: Do 17.Jan 2008, 23:34
von hvk
ich habe ein buch über horrorfilme, dass ich als relativ wissenschaftlich bezeichnen würde. allerdings werden dort fast nie dialoge zitiert und wenn dann ohne angabe der genauen stelle.
es ist auch zu beachten, dass es sich um kein werk handelt, dass im akademischen kreis entstanden ist, aber nur einmal als orientierung ein beispiel aus dem filmverzeichnis (im text wird kurznotation verwendet):
"Messias des Bösen/Blood Bastards
(Dead People / Messiah of Evil / Return of the Living Dead / Revenge of the Screaming Dead / The Second Coming)
William Huyck, Gloria Katz 1974"
also in klammer alle alternativtitel und unten dann regisseur und erscheinungsjahr. ich würde aber doch eher wie bei büchern auch die regisseure an den anfang stellen.
apropos noch mehr probleme:
falls du tatsächlich die zeit stoppen wirst, dann wäre wohl auch die angabe nötig, um welches format es sich handelt. in den usa und ich glaube auch großbritannien laufen die filme mit 24 bildern pro sekunde, bei uns mit 25, oder auch umgekehrt, hab ich jetzt vergessen

auf jeden fall ergibt sich daraus eine etwas abweichende länge und somit auch unterschiedliche zeitpunkte für die selbe szene
Verfasst: Do 17.Jan 2008, 23:51
von Frau Mag. phil. in spe
genau die frage wollt ich auch stellen in den nächsten tagen!
