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Wie wichtig ist das Auslandssemester?
Verfasst: Sa 26.Jan 2008, 23:47
von M
Hallo!
Zwei Seelen wohnen in meiner Brust, wenn ich an ein mögliches Auslandssemester denke: Einerseits ist es natürlich eine tolle Gelegenheit neue Erfahrungen zu sammeln, neue Leute kennenzulernen und die Tatsache, dass eine 2. Uni im Lebenslauf steht ist wohl alles andere als zu verachten.
Andererseits möcht ich gar nicht wirklich aus Wien weg (zum Studieren jetzt), weil ich unser Institut so mag, die Lehrenden, die Studierenden, meine Wohnung hier, Haustiere und vielleicht auch meine Familie..
Außerdem heißt es, dass es sich erst ab 2 Semestern richtig auszahlt (v.a. in einem nicht deutschsprachigen Land) und da ist man halt schon recht lang weg.. :/
"Dann bleib doch da", sagt jetzt die eine Seele, aber andererseits heißt es ja immer, dass die Jobaussichten mit Germanistik so verdammt grauslich sind und man eh nie, nie, nie eine Stelle bekommt. Und diese geringen Chancen kann man natürlich durch ein Auslandssemester stark aufpeppen, nehme ich an - doch wie läuft das wirklich in der Praxis?
Wertet ein Auslandssemester - womöglich noch an einer guten Uni - den Lebenslauf einer Germanistin wirklich so stark auf?
Und was sind eure Meinungen zum Erasmus-Dilemma?
Verfasst: So 27.Jan 2008, 21:43
von In-sei-da
Ich habe ja mal überhaupt keine Ahnung. Allerdings denke ich mir, dass Auslandserfahrungen mit dem Auslandssemester (womöglich noch an einer renomierten Germanistik im Ausland) nie schlecht sein können.
Ausserdem frage ich mich natürlich, wie Du es uU mal anlegen wirst, wenn Du einen guten Job etwas weiter weg von zu Hause angeboten bekommst.
Ich würde auf jeden Fall zu einem Auslandssemester raten wollen. Ist sicher eine Erfahrung, die Dir niemand nehmen kann. Und die Dir ausser einem vielleicht besseren Germlebenslauf auch einiges an Neuem bringen kann.
Aber wie schon oben beschrieben: ich habe ja mal überhaupt keine Ahnung.
Verfasst: So 27.Jan 2008, 22:13
von emu
Ich werde ein Auslandssemester nur erwägen, wenn es mir in akademischer Hinsicht sinnvoll erscheint – Ausland um jeden Preis ist eine Erfahrung, die ich nicht unbedingt ein zweites Mal brauche.
Bezüglich Berufsaussichten hielte ich es durchaus für sinnvoller, wenn du in diesem Jahr Praktika machst oder dich in der von dir präferierten Branche einschleimst.
Verfasst: So 27.Jan 2008, 22:21
von M
Ok danke mal für die beiden Meinungen!
Wenn ich nach dem Studium eine fixe Anstellung im Ausland bekomme, dann ist das ja was ganz anderes, weil dann hat man dort eine richtige Wohnung etc. Mit Erasmus geht sich oft nur ein Studentenwohnheim aus und ob ich die Katze wirklich weggeben soll oder zumindest für 5-9 Monate jemandem anderen anvertrauen, ist eine ganz andere Sache.. Das trägt natürlich nicht grad zum lockeren Gefühl bezügl. Ausland bei, sondern eher zu mehr Bauchweh..
Bei einem Job im Ausland nimmt man die Katze und alles was sonst noch wichtig ist natürlich mit, aber das ist ja eine ganz andere Ausgangssituation, find ich. hm..
Wo warst du denn im Ausland, emu? (wenn man fragen darf...)
Verfasst: Mo 28.Jan 2008, 8:21
von In-sei-da
emu hat geschrieben:. . . Ausland um jeden Preis ist eine Erfahrung, die ich nicht unbedingt ein zweites Mal brauche.
Aber Du warst anscheinend ja zumindest einmal schon.
M hat geschrieben:Wenn ich nach dem Studium eine fixe Anstellung im Ausland bekomme, dann ist das ja was ganz anderes, weil dann hat man dort eine richtige Wohnung etc.
Wenn man Glück hat, haste Recht.
M hat geschrieben:Mit Erasmus geht sich oft nur ein Studentenwohnheim aus und ob ich die Katze wirklich weggeben soll oder zumindest für 5-9 Monate jemandem anderen anvertrauen, ist eine ganz andere Sache.. Das trägt natürlich nicht grad zum lockeren Gefühl bezügl. Ausland bei, sondern eher zu mehr Bauchweh..
Fährst halt "nur" für ein Semester. Dann wären es nur 3-4 Monate. Eltern oder Freunde könnten dann schon auf die Katze aufpassen. Man hat ja sonst auch noch ein Umfeld, das vielleicht mitreden möchte bzw. Tipps gibt.
M hat geschrieben:Bei einem Job im Ausland nimmt man die Katze und alles was sonst noch wichtig ist natürlich mit, aber das ist ja eine ganz andere Ausgangssituation, find ich. hm..
Sicherlich isses ´ne andere Situation.
Andererseits isses auch nicht so leicht, gleich mit´m ganzen Hausstand umzuziehen. Du wirst uU mal ein Zeitl vorab und alleine irgendwo wohnen müssen, bevor Du alles hinterherholst.
Ich würde halt mal obenerwähnte Eltern oder Freunde fragen, wie´s ausschaut mit ´ner Katzenpension.
Wenn Du wirklich ins Ausland gehen solltest. Was ich für nicht schlecht empfinde. Und das man nicht nur Luxus kennenlernt (also zB wohnen in ´nem Studentenwohnheim etc.), erachte ich auch für keine schlechte Erfahrung.
Ich habe solche Erfahrungen (allerdings nicht im Studium) gesammelt. Und die haben mich dann meine Heimat und mein Zuhause mehr Wert schätzen lassen.
Andererseits habe ich Kontakte von damals auch heute noch; die sind mir lieb und teuer.
Viel Glück jedenfalls. Und dass Du die richtige Entscheidung für Dich triffst (wie auch immer sie aussehen mag).
Verfasst: Mo 28.Jan 2008, 9:46
von fred
ich glaub, dass ein auslandsaufenhalt eher für einen persönlich was bringt. das wär auch meine motivation nochmal wegzugehen.
dass es im lebenslauf gut ausschaut, ist sicherlich ein faktum, aber das sollt nicht die ausschlaggebende kraft sein, weil sonst machts glaub ich keinen spaß.
und weil du meinst, freunde und familie und so: man glaubt, man verpasst ur viel, und das leben zuhause geht spektakulär weiter, und dann kommt man heim und alles ist so wie immer, als wär man nie weg gewesen.
3,4 monate - so wie es bei erasmus der fall wäre - sind wirklich so schnell vorbei und verändern nix. man sollte das nicht überschätzen. ist halt wie ein längerer urlaub, von dem man im besten fall aber ein ganzes leben lang zehrt und chronisches fernweh hat...
edit: gut, ich gebs zu. um mich jetzt nicht cooler darzustellen als ich bin: wie ich weg war, hab ich eine woche nur geweint vor lauter heimweh.
ABER: wenn du eh "nur" nach europa willst, ist es doch quasi um die ecke, und unter lauter studenten so nah nach österreich, ist das glaub ich nicht so schlimm. ich kanns wirklich nur empfehlen ins ausland zu gehen.
Verfasst: Mo 28.Jan 2008, 10:32
von M
Ok danke für die Tipps!! Wo warst du denn, fred?
Ich frag mich halt ob es 3-4 Monate überhaupt "bringen"... Hm.. schwierige Entscheidung..
Und ich bin übrigens der Meinung, dass nicht alles was nicht Studentenwohnheim ist, unter Luxus läuft
Verfasst: Mo 28.Jan 2008, 14:20
von fred
ich war in manhattan (hab ich bei dir noch gar nicht damit angegeben?
) und mir sind die vier monate vorgekommen wie ein leben. also "bringen" tut glaub ich immer was.
Verfasst: Mo 28.Jan 2008, 15:54
von M
Boah, tolle Sache! Wie bist du nach Manhatten gekommen? Klingt echt gut!
Musst du mir morgen alles erzählen
Verfasst: Di 08.Apr 2008, 11:55
von Jassy
Hey,
war hier so am Durchlesen. Mir gehts ähnlich wie dem Erstposter hier. Ich hab mal so nebenbei auf die Erasmus Seite geguckt aber irgendwie nur einen Teil an Unis gefunden. Ich hörte letztens, es gibt noch mehrere Möglichkeiten, ein "unterstütztes" Auslandssemester zu bekommen? Oder wurde da wieder falsch erzählt
Edith sagt für Germanistik!
lg
Verfasst: Di 08.Apr 2008, 18:53
von Frau Mag. phil. in spe
M hat geschrieben:Boah, tolle Sache! Wie bist du nach Manhatten gekommen? Klingt echt gut!
das will ich aber auch wissen. dafür musst wahrscheinlich 1er studentin auf der anglistik sein
Verfasst: Di 08.Apr 2008, 19:21
von M
ja ok, ich glaub die anglistik ist da besonders streng..
aber ich glaub nicht, dass fred mit erasmus oder joint study dort war, oder? Ich kenn die Geschichte leider immer noch nicht
Verfasst: Di 08.Apr 2008, 19:50
von fred
wohl, wohl! hab ich dir doch eh erzählt... oder doch nicht? verwirrt bin.
aaaalso: nein, ich war noch vor der uni dort - so als "quasi bessere nanny" oder auch "sprachbegleiterin" bei einer familie.
so irgendwie lief da meine berufsbezeichnung.
war wirklich, wirklich toll. ich hatte mein eigenes appartement auf der park avenue (dafürs wars fast im keller und bestand nur aus einem zimmer. aber egal!
). auf urlaub nach miami und aufs land. ach schwärm....
sowas passiert einem halt leider nur einmal im leben..
Verfasst: Di 08.Apr 2008, 22:57
von trillian
Frau Mag. phil. in spe hat geschrieben:M hat geschrieben:Boah, tolle Sache! Wie bist du nach Manhatten gekommen? Klingt echt gut!
das will ich aber auch wissen. dafür musst wahrscheinlich 1er studentin auf der anglistik sein
*laaaaach* äh also nein, erstens spielen noten nur eine untergeordnete (aber doch) rolle, zweitens kenne ich niemanden, der dort nur 1er hat ("ja tolle arbeit, wunderbar! Befriedigend.") drittens haben wir auf der anglistik leider keine angebote für NY (dafür aber für santiago di compostella und wohl tausende plätze in malta und der schweiz. für englisch! yay.)
naja ich sag nix, freu mich schon auf schottland 2009
Verfasst: Di 08.Apr 2008, 23:20
von M
Na Schottland find ich aber auch sehr schön! Natürlich was anderes als NY *g* Ich hätt nur Sorgen, dass ich dort ein Wort versteh - aber ich studier ja auch nicht Anglistik, da darf ich mir Sorgen machen
@fred: hm.. jetzt hast du mich verunsichert. Ich hab ein Hirn wie ein Nudelsieb, vielleicht hast dus mir schon erzählt, vielleicht auch nicht eiei.. Alzheimer lässt grüßen.
Wer bist du nochmal?
Re: Wie wichtig ist das Auslandssemester?
Verfasst: Mi 01.Aug 2012, 21:41
von Lisley
hi!
vielleicht hilft dir meine Erfahrung. Ich war ein Jahr in England und ein halbes in Spanien. Es war eine wunderbare Zeit und ich wünsch' sie mir oft zurück. Es hat mir für mich so viel gebracht (auch akademisch, aber vor allem weil ich in England meinen BA fertig gemacht habe). Die Entscheidung viel mir schwer zu gehen, aber es war wunderbar und noch schwerer wieder nach Hause zu kommen.
Also, wie du dich entscheidest - alles Gute und du wählst bestimmt das Richtige, später geht ja auch noch!
LG