Master Deutsch als Fremd-/Zweitsprache Schwierigkeitsgrad

[Mohnnudl]

Hallo liebe Leute,

Ich mach jetzt schon ein Doppelstudium und würd das gern im Master fortführen. Jetzt wollt ich euch fragen, wie "schwer" der
DAF Master ist? Irgendwelche Tipps? Bin leider zeitlich begrenzt!

Danke

[Christina177]

Ich bin jetzt im 3. Semester DaF DaZ und abgesehen von einem 3er hab ich nur 1er und 2er... also schwierig finde ich das Studium nicht. Man muss gut organisiert sein, alle Anforderungen pünktlich und gründlich machen (also Hausaufgaben, Präsenationen, Seminararbeiten, etc.) aber wenn man da dahinter ist, dann fällt einem das Studium nicht schwer. Da es nur eine VO-Prüfung gibt (die ist auch nicht schwer) und sonst nur Seminare, geht es eben wirklich nur darum, dass man anwesend ist und alles erfüllt, was gefordert wird - dann steht einer guten Note eigentlich nichts im Weg
Da du schreibst, dass du nicht so viel Zeit hast - da könnte es zwei Probleme geben: 1) gibt es jedes SE pro Semester nur 1x, d.h. du hast keine Auswahl - entweder du kannst hingehen oder nicht (wobei du die SE nicht der Reihe nach machen musst - gerade zu Beginn ist es einfacher, weil man noch eher wählen kann, was einem wann in den Zeitplan passt) 2) habe ich gesagt, dass das Studium zwar "einfach" ist, es ist aber trotzdem zeitaufwendig und es gibt viel zu tun. Damit meine ich, dass die Dinge, die man machen muss, viel Zeit beanspruchen, es aber nicht unbedingt recht schwere Dinge sind.

[Muzbär]

eine frage: ich studiere im diplomstudium germanistik und habe bedauerlicherweise erst zu spät meine liebe zu daf/daz entdeckt, so dass ich erst 6sst habe. da das diplomstudium ausläuft und ich jetzt meine ganze kraft ung zeit für die diplomarbeit aufbringen muss, und ich auch schon alle prüfungen abgelegt habe, die ich benötige um mein studium abzuschließen, kann ich leider nicht mehr die übrigen stunden ablegen, die es mir ermöglichen ein daf/daz zertifikat zu erhalten.

dh. mich würde interessieren ob man nach dem studiumabschluss als magister noch den master daf/daz dazumachen kann?

[Siegfried]

Sicher. In deinem Fall kannst du dir sogar die DaF/DaZ-Stunden, die in den Master-Studienplan passen, anrechnen lassen.

[Muzbär]

super, danke für die schnelle antwort

[Kirsten]

Hallo!

Ich fange diesen Herbst mit dem Master in DaF/DaZ an und hätte dazu ein paar Fragen..

Wie viel sollte man pro Semester machen bzw. wie viel ist realistisch zu schaffen? Wie aufwendig sind die einzelnen LVS? Wie viele Seminare schafft man im Semester gut zu absolvieren? Ich weiß es kommt auch auf die Lehrenden an, vielleicht könnt ihr mir da Tipps geben? Die LVs haben ja teilweise nicht so viele ECTS, heißt dass sie sind wirklich nicht so aufwendig und man kann mehr schaffen, wenn man auf 30 ECTS kommen soll muss man ja einen vollen Stundeplan haben?

Also ich poste das jetzt hier weil sich in der Zwischenzeit vielleicht was geändert hat. Es wäre super mal ein paar Erfahrungsberichte zu bekommen. Danke!

[Christina177]

Wahrscheinlich kennst du folgendes Dokument: http://www.univie.ac.at/mtbl02/02_pdf/20080625.pdf
Auf S.101 ist ein ungefährer Plan, wie man es machen sollte bzw. kann, um es in 4 Semestern zu schaffen. Im Grunde ist es ganz gut, wenn man sich danach richtet. Wenn du nebenbei arbeitest, wirst du natürlich weniger machen (da machen die Studierenden dann so 2-3 SE pro Woche), wenn du Vollzeit studierst, dann so zwischen 5-7 Seminaren. Das ist zumindest das, was ich immer so gemacht habe. Werde aber trotzdem 1 Semester länger brauchen, einfach weil ich auf einige LVs nachmachen musste und ich öfter man in SEs nicht reingekommen bin. Wenn du also Vollzeit studierst, dann würde ich 1.1, 1.2 und 1.3 machen und außerdem je ein Seminar aus Modul 2, 3 und 4. Dann bist du denke ich ganz gut dabei.
Prinzipiell würde ich sagen, dass die SEs in den ersten Modulen noch nicht so aufwendig sind, es steigert sich eigentlich kontinuierlich. Also eher zu Beginn mehr machen, vor allem wenn du reinkommst.
Auf 30 ECTS bin ich aber glaube ich nie gekommen. 10x3 ECTS Seminare wären dann doch etwas viel. Was ich von meinen KollegInnen weiß, ist, dass es eigentlich kaum jemand in den 4 Semestern Mindeststudienzeit schafft bzw. geschafft hat. Da fällt mir jetzt nur eine ein, die es wirklich in 4 Semestern geschafft hat und auch die Lehrenden haben uns das gesagt, dass es sehr schwer möglich ist, in 4 Semestern fertigzuwerden.
Was ein Problem ist, ist, dass die ProfessorInnen einerseits sagen, dass du 30 ECTS pro Semester machen solltest, andererseits aber sagen, dass du dich nicht beschweren sollst, wenn du dich für 7-8 SEs anmeldet und dann kaum wo reinkommst (weil du dann ja weniger Punkte setzen kannst pro SE)... das widerspricht sich also ziemlich...
LG

LG

[Terrorkätzchen]

Wie schaut das eigentlich aus, muss man nicht Gebühren zahlen, wenn man über die Mindestdauer (+Toleranz) drüber ist? Ich find diese 4 Semester eigentlich eine Frechheit - gerade für Berufstätige ist das einfach nur unrealistisch.

[Kirsten]

Danke für die Antwort. Das hilft mir schon sehr weiter! Könntest du mir das mit den Punkten auch gleich erklären? Hatte das bis jetzt noch nicht um in Seminare reinzukommen.

[Christina177]

Danke für die Antwort. Das hilft mir schon sehr weiter! Könntest du mir das mit den Punkten auch gleich erklären? Hatte das bis jetzt noch nicht um in Seminare reinzukommen.

Sicher, also:
Du hast jedes Semester ein Punktekontingent von 2000 Punkten. Diese muss du setzen, je nachdem, wie viel dir eine LV wert ist. Angenommen du möchstest 3 Seminare machen und du möchtest eines unbedingt bekommen und die anderen beiden nicht so sehr, dann wirst du z.b. für das eine Seminar 1000 setzen und für die anderen beiden 500. Man sieht auch immer, wie viele Personen sich schon angemeldet haben. Wenn es z.b. 35 Plätze gibt (das ist so der Normalfall) und es haben sich weniger als 35 angemeldet, dann setzt du am besten 0 Punkte - du bist ja sowieso dabei. Das ganze führt natürlich dazu, dass man öfter mal spekulieren und dann bangen muss, ob man reinkommt. Der Anmeldezeitraum ist soweit ich weiß von 17. September bis 1. Oktober 12:00. Anmelden tust du sich über die Seite des univis. Danach wird ausgewertet und du erfährst, ob du fix einen Platz hast (wichtig ist, dass du dann unbedingt in die erste Einheit kommen musst, ansonsten rücken Leute aus der Warteliste nach) oder ob du eben auf der Warteliste bist. Wenn dies der Fall ist, dann siehst du auch, auf welchem Platz der Warteliste du bist. Bist du z.B. auf Platz 3 der Warteliste, so ist deine Chance, doch noch ins Seminar reinzukommen nicht so schlecht. Einiges machen es so, dass sie sowieso 5 Leute mehr, also 40, nehmen. Manche nehmen auch alles auf, auch die auf der Warteliste. Andere sind sehr streng und machen genau bei 35 das Aus. Hast du z.B. Platz 20 der Warteliste, dann brauchst du eigentlich gar nicht ins Seminar gehen, weil du keinen Platz bekommen wirst. Wobei es so ist, dass man IMMER in die erste Einheit gehen soll, weil dann bekommst du die Punkte, die du gesetzt hast, für das nächste Semster für eben dieses SE gut geschrieben - das ist natürlich super.
Problematisch ist auf jeden Fall, dass diejenigen, die fleißig sein möchte, einen Nachteil haben. Da sehr viele studieren, die hauptberuflich arbeiten und nur wenige SEs pro Semester machen, kommen die natürlich eher rein. Wenn ich nur 2-3 SEs mache, kann ich natürlich pro Seminar mehr Punkte setzen. Wenn ich 5,6 oder 7 SEs mache, kann ich natürlich nur wenige Punkte pro SE setzen, was schnell dazu führt, dass du - im schlimmsten Fall - nirgends reinkommst. Man muss sich das ganze also gut überlegen.
Prinzipiell gilt, je mehr sich für ein SE angemeldet haben, desto mehr Punkte sollte man setzen, um reinzukommen. Wie man seine Punkte verteilt, ist aber jedem selbst überlassen. Man muss halt klug einteilen und Glück haben.
Vor allem zu Beginn hast du ja noch die totale freie Wahl, was du machen möchtest. Abgesehen von den SEs in Modul 1, die du machen solltest, schau einfach, welche SEs der Module 2, 3 und 4 nicht überlaufen sind. So kannst du natürlich Punkte sparen.

Liebe Grüße

[Kirsten]

Deine Antworten sind wirklich hilfreich, schön mal einen Überblick zu bekommen. Wegen der Anmeldung, da warte ich dann erstmal den ersten Tag ab und schaue dann wie viele sich schon eingetragen haben. Vielleicht kannst du mir auch noch mehr erzählen? Also wie das genau mit dem Sprachpraktikum ist (kann man jede Sprache lernen?) oder die Hospitanzen? Ich weiß ja nicht wie weit du bist und wie früh man sich da Gedanken machen sollte. Danke!

[Christina177]

Erfahrungsgemäß setzen viele erst kurz vor Ende ihre Punkte. In der letzten Anmeldestunde kommen oft noch einige Anmeldungen hinzu. Theoretisch kannst du ja zu Beginn mal überall 0 Punkte setzen, dann wartest du ab, wie viele sich anmelden und je nachdem kannst du alles (also deine Punkteeinteilung) bis zur letzten Minute umändern.
Bez. Sprachpraktikum: Offiziell heißt es, du musst eine Minderheitensprache lernen, inoffiziell kannst du theoretisch alles lernen. Du sprichst das im Vorfeld mit Prof. Eder ab, es geht darum, dass du siehst, wie sich Lernende fühlen, wenn sie eine ganz neue Sprache lernen. Die Sprache, die du wählst, sollte eine ganz andere als deine bisherigen sein. Ich hab z.b. Spanisch (eig. ja keine Minderheitensprache...) gewählt, weil ich bisher keine romanische Sprache gelernt habe. Es wird außerdem gesagt, dass Sprachen, die eine andere Schrift haben, gewählt werden sollen. Du kannst dir selbst eine Sprache überlegen, Prof. Eder muss es aber bestätigen. Das Sprachprakitkum machst du aber normalerweise nicht im 1. Semester. Ins Seminar Sprachpraktikum musst du nur 1x zu Beginn des Semesters hingehen, dann nicht mehr. Am Ende des Semesters musst du eine - ich glaube - 10seitige Reflexion abgeben. Du kannst einen Sprachkurs machen, im Tandem lernen oder aber auch (wie ich) im Selbststudium lernen. Hat alles seine Vor- unt Nachteile. Vorteil, wenn man im Selbststudium lernt, man spart Geld (im Gegensatz zum Kurs) und hat absolut freie Zeiteinteilung, Nachteil: im Kurs hast du fixe Zeiten und kommst wahrscheinlich schneller voran, andererseits ist es teuer, etc. Muss jeder also selber wissen
Gedanken musst du dir jetzt also noch nicht wirklich darüber machen.
Bez. Hospitation: Im Rahmen des Seminares 1.1 musst du 10 Stunden hospitieren. Das sieht so aus, dass Frau Prof. Faistauer in der ersten Stunde des Seminares eine Liste hat (verschiedene Deutschinstitute, VHSs, etc.) und alle zuteilt. Du bekommst dann eine Email Adresse, an wen du dich wenden sollst und machst dir dann mit der jeweiligen Person einen Termin/Kurs aus, bei dem du hospitieren willst. Da gehst du dann insg. 10 Stunden hin und schreibst ebenfalls eine Reflexion.

[Terrorkätzchen]

Ganz so wurscht ist es der Eder nicht, sie war da schon recht genau, als wir in der PF LV drüber gesprochen haben. Wenn man also z.B. Latein hatte weiß ich nicht, ob Spanisch drin ist. Minderheitensprache muss es aber nicht sein, weil ich hab Russisch

[Christina177]

Ganz so wurscht ist es der Eder nicht, sie war da schon recht genau, als wir in der PF LV drüber gesprochen haben. Wenn man also z.B. Latein hatte weiß ich nicht, ob Spanisch drin ist. Minderheitensprache muss es aber nicht sein, weil ich hab Russisch

Ich hatte Latein, konnte aber trotzdem Spanisch als Kontrastsprache machen. Natürlich ist es ihr nicht total egal, sonst gäbs ja das Gespräch nicht, aber im Grunde hat man doch große Freiheiten bei der Auswahl. Spanisch würde sie z.b. nicht bewilligen, wenn man schon Französisch und Italienisch kann - so schätze ich das zumindest ein.
Da es ja auch in Österreich RussInnen und SpanierInnen gibt, kann es somit als eine (wenn auch nicht anerkannte) Minderheitensprache in Österreich gelten - so hat sie das damals bei mir erklärt.

[Kirsten]

Danke! Nochmal zu den Punkten, man kann die also bis Ende der Anmeldung immer wieder anders verteilen? Mit der Sprache hatte ich vielleicht an Indonesisch gedacht..

[Terrorkätzchen]

Ja, umschlichten kannst du, bis geschlossen ist ^^
Indonesisch müsste sie eigentlich erlauben o.O Ist ja weit genug von Deutsch entfernt. Rede aber auf jeden Fall zuerst mit der Eder (sie trägt dich dann auf eine Liste ein) bevor du dich für einen Sprachkurs anmeldest.

[Rebecca Mair]

Hallo! Ich bin neu in diesem Forum und lese gerade mit Begeisterung die ausführlichen Tipps und Infos. Das ist ist wirklich super und sehr toll, dass sich da manche so viel Mühe machen zu antworten. Auch ich beginne heuer mit dem Master DAF/DAZ und mache das neben Beruf (Vollzeit) und Familie. Da ich vorher auf der Pädagogischen Hochschule war, muss ich 29 Credits im Laufe der Zeit nachmachen. Zeitlich gehen sich bei mir nur zwei Seminare aus, jedoch möchte ich die Prüfungen der Vorlesungen machen und hoffe dazu Mitschriften zu finden. Ist es realistisch zu glauben, diese Prüfungen zu schaffen ohne jemals in der Vorlesung gewesen zu sein? (Vorlesung Literaturgeschichte 1 geh ich hin, Kognition, Sprache und Grammatik , Germanistische Sprachwissenschaft, Einführung in Deutsch als Fremdsprache/Zweitsprache (Ringvorlesung) möchte ich anhand Mitschriften, falls es das gibt, schaffen).Kann mir dazu jemand Tipps geben? Vielen lieben Dank im Voraus. PS: Die Mitschrift von Literatur 1 würde ich gerne anbieten, wenn Bedarf ist.

[Marada]

Germanistische Sprachwissenschaft sollte je nach Prof mit dem Buch von Dr. Ernst schaffbar sein... Einführung in DAF/DAZ ist normalerweise Multiple Choice und mit Mitschriften bzw. Folien schaffbar (war's zumindest bisher). Man muss halt immer wen finden, der die Mitschriften hergibt. Meld dich auf jeden Fall bei allen VOs an, damit du auf Moodle und die Folien zugriff hast.

[Oink]

Auch ich beginne heuer mit dem Master DAF/DAZ ...

Viel Glück!

... jedoch möchte ich die Prüfungen der Vorlesungen machen ...

Aufpassen, dass Du nur VOen ab diesem Semester prüfen lässt. Vorher warst ned inskribiert. Da kann Dir keiner ´ne Note dazu eintragen.

... und hoffe dazu Mitschriften zu finden.

Alles abklappern, wo Mitschriften angeboten werden. Allenfalls auch zwei oder drei zur gleichen VO hernehmen, wenn Du unterschiedliche findest.

Schau
hier im Forum
bei der StV/iggerm
leichterstudieren

Ist es realistisch zu glauben, diese Prüfungen zu schaffen ohne jemals in der Vorlesung gewesen zu sein?

Yep. Vor allem dort, wo LV-Leiter aus diesem Grund Skripten herausgeben. Allerdings sind das bei DaF leider eher wenige.

[Terrorkätzchen]

Solange es Skripten oder Mitschriften gibt (Bussi an alle KollegInnen, die diese zur Verfügung stellen ^^) ist mm jede VO schaffbar. Ich hab ein ganzes Thewi-Studium geschafft ohne in die VOs zu gehen . Im MA selber gibts aber soweit ich das mitgekriegt habe nur eine VO, den Ernst schaffst du, wenn du sein entsprechendes Buch lernst und die DAZ VO hab ich auch mit Hilfe der Materialien geleistet.
Jedenfalls viel Spaß beim Studieren, ich bete auch jedes Sem aufs Neue, dass die Uni Wien endlich mal mehr Rücksicht auf Leute mir Job nimmt und nicht alle LVs um 9.00 ansetzt..