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Pauline
Neologismus
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bezgl. Zitieren

Beitrag von Pauline »

vielleicht ist ja jemand so lieb und gibt mir eine kleine Info, steh grad vor einem Problem:

Wenn ich zwei Bücher habe und aus einem davon ein Originalzitat verwenden will, im zweiten Buch bezieht sich der Verfasser ebenso auf dieses Originalzitat des ersten Buches (schreibt einfach: das steht da, Quelle, ohne weitere Erläuterung) und gibt als Quelle eben die Originalstelle an:

wie gehe ich dann vor, darf ich einfach das Originalzitat anführen, oder muss ich anmerken, auch das zweite Buch in der Hand gehabt zu haben, in dem jener Verfasser das Originalzitat auch bei sich abdruckt, denn ich kling in der schriftlichen Arbeit ja dann wie der Verfasser des zweiten Buches, jener, der sich auf das Originalzitat bezieht, und man könnte es demnach als Plagiat auffassen, dass ich einfach aus dem zweiten Buch abschreibe.

Denn es könnte ja also dann heißen: Hey, Sie klingen an der Stelle wie jener Verfasser des zweiten Buches und geben das nicht in der Fußnote an, ich sage, ja, na no na ned, er wie ich beziehen sich ja auf das Originalzitat im ersten Buch, was soll ich tun.

klingt etwas komplizierter, als es ist, vieleicht weiß ja jemand was dazu
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emu
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Beitrag von emu »

Ich finde es, abgesehen von formalen Plagiatskriterien, nur gerecht, wenn der Autor, von dem du die Anregung bekommen hast, genannt wird, abgesehen vielleicht von wirklich weithin bekannten Quellen.

In der Praxis löst das die Fachliteratur meist mit einer Fußnote wie »vgl. dazu auch XY, der das Zitat in einen Kontext mit Z bringt« oder »Für eine Diskussion des Zitates im Sinne von Z siehe auch XY.«
Pauline
Neologismus
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Beitrag von Pauline »

o.k., danke, ist klar. Wenn derjenige Autor das entsprechende Zitat auch behandelt und ich auf jene Behandlung eingehe oder mich darauf beziehe, hat das natürlich gekennzeichnet zu werden.

Bin eben nur unschlüssig, wenn in einem Werk ein Zitat mit Quellenangabe gedruckt wird, ohne dass auch nur eine einzige Zeile als Anmerkung zum gedruckten Zitat dazu aufscheint, das kommt eben auch nicht selten vor. Dann müsste ich ja auch dazuschreiben: 'Zitat wird auch im Werk x abgedruckt ohne weiterer Kommentierung' und übersehe dann vielleicht noch eine Reihe anderer Werke, die im deutschsprachigen Raum erschienen sind, die ebenso jenes besimmte Zitat abdrucken, auch ohne weiterer Kommentierung dazu. Dann wird's recht stressig und kompliziert, wenn Angaben dazu erforderlich sind. (In Fußnoten etwa: Zitat erscheint gedruckt auch hier ohne Kommentierung...Zitat erscheint auch da ohne Kommentierung...Zitat etc.) In erster Linie, weil ich von dem Abdrucken in sonstigen Werken womöglich gar nichts weiß.
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zyril
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Beitrag von zyril »

Also ehrlich gesagt kann ich mir das so ganz ohne Kommentar nicht recht vorstellen - in irgendeinem Kontext (der das Zitat zumindest implizit irgendwie kommentiert) wird's ja wohl stehen, oder?
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Gabi
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Beitrag von Gabi »

Pauline hat geschrieben:Bin eben nur unschlüssig, wenn in einem Werk ein Zitat mit Quellenangabe gedruckt wird, ohne dass auch nur eine einzige Zeile als Anmerkung zum gedruckten Zitat dazu aufscheint, das kommt eben auch nicht selten vor. Dann müsste ich ja auch dazuschreiben: 'Zitat wird auch im Werk x abgedruckt ohne weiterer Kommentierung' und übersehe dann vielleicht noch eine Reihe anderer Werke, die im deutschsprachigen Raum erschienen sind, die ebenso jenes besimmte Zitat abdrucken, auch ohne weiterer Kommentierung dazu. Dann wird's recht stressig und kompliziert, wenn Angaben dazu erforderlich sind. (In Fußnoten etwa: Zitat erscheint gedruckt auch hier ohne Kommentierung...Zitat erscheint auch da ohne Kommentierung...Zitat etc.) In erster Linie, weil ich von dem Abdrucken in sonstigen Werken womöglich gar nichts weiß.
Das klingt fast, als wärst du schon einem Nervenzusammenbruch nahe o.O

Bevors wirklich so weit kommt: Du musst natürlich nicht wissen, wer außer dir schon bisher genau diese Stelle zitiert hat. Du bist ja schließlich nicht allwissend. Die Frage, die sich mir allerdings stellt ist: Warum wird die Stelle zitiert, wenn sie unkommentiert bleibt und warum zitierst wiederum du sie? Warum ist genau diese Stelle wichtig für dich und wieso bist du nicht selbst darauf gekommen?

Wenn du die Stelle genausogut selbst herausnehmen hättest können aus dem Buch ohne überhaupt an dasjenige Buch zu denken, in dem du das Zitat schließlich gefunden hast, dann kann dir das Buch relativ egal sein. Relativ! Wie ja emu schon bemerkt hat, solltest du theoretisch immer - quasi als Anerkennung seiner Arbeit - den Autor, der dich auf die Fährte gebracht hat zumindest nennen. Das geht u.U. auch im Fließtext, wenn du dich öfter auf ihn beziehst: "So zitiert Mustermann aus dem Text folgende Passage ..." oder etwas in der Art. Wenn du mit dem Buch von Herrn Mustermann sonst überhaupt nichts zu tun hast, erübrigt es sich auch fast schon, ihn überhaupt zu erwähnen.

Am besten wäre natürlich, du erklärst uns genauer um welche Sekundärliteratur und Thema es sich handelt (ist das Buch für deine Arbeit überhaupt relevant?) und wie der Autor überhaupt dazu kommt zu zitieren, wenn es mit seiner Arbeit scheinbar nichts zu tun hat (warum sollte er es sonst unkommentiert lassen?).
Erfolgreich abgeschlossen Ende 2011 \o/ dementsprechend selten online
Pauline
Neologismus
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Beitrag von Pauline »

danke für eure lieben antworten :-)

nahe an einem nervenzusammenbruch bin ich nicht ;-) aber perfektionistisch bei dingen wie eben dem zitieren. gerade darum ist es für mich selbstverständlich, jede bearbeitung eines anderen ohne frage auszuweisen, nur gehe ich eben mit meinen ansprüchen, alles picobello belegen zu wollen, noch weit darüber hinaus. habe diese frage nun bei einer akuten bearbeitung mal gepostet, aber allgemein gehalten, weil ich schon öfters beim schreiben schriftlicher arbeiten damit konfrontiert war.

meistens ging es mir in der vergangenheit auch so, dass ich ein zitat bearbeitet habe, dann lese ich weitere sekundärliteratur, finde dort auch zufällig jenes zitat, bearbeitet oft in denselbem kontext. wenn der fall so ist, dann gebe ich die quelle an, als hätte ich mich darauf bezogen, obwohl es zuvor meine eigenen gedanken waren, aber damit kann ich leben. wenn das zitat in einem anderen kontext berabeitet wird, dann beziehe ich mich irgendwie passend in der eigenen arbeit darauf, wie jene/r verfasserIn hier und dort noch mit dem zitat umgeht. nur wenn eben keine kommentierung dabei steht, wenn wirklich nur das zitat abgedruckt ist, dann steh ich halt an ;-) und das kommt echt vor! und zwar nicht selten. etwa als illustrierendes beispiel irgendwo, ohne auf das zitat dann auch einzugehen.
wie gesagt denk ich sicher zu perfektionistisch, muss ja nicht alles wissen, wo dinge sonst noch überall stehen. sonst hab ich irgendwann noch die idee, jedes "und" und "aber und "doch" zu zitieren, dann lass ich mich aber einliefern, lol ;-)
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Gabi
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Beitrag von Gabi »

;)
Pauline hat geschrieben:nur wenn eben keine kommentierung dabei steht, wenn wirklich nur das zitat abgedruckt ist, dann steh ich halt an ;-) und das kommt echt vor! und zwar nicht selten. etwa als illustrierendes beispiel irgendwo, ohne auf das zitat dann auch einzugehen.
Wenns als illustrierendes Beispiel auftaucht, dann ja auch in einem konkreten Zusammenhang. Und wenn das der Fall ist, musst du eben abwägen, ob dieser Zusammenhang für die relevant (== zitierenswert) ist oder nicht. Wenn zum Beispiel ein Artikel über Lesen im DaF-/DaZ-Unterricht als erprobten Text für Anfänger das Gedicht von xy angibt und du eine literaturwissenschaftliche Arbeit über die Personifikationen und Metaphern darin schreibst, dann macht es wohl nicht viel Sinn, das DaF-/DaZ-Buch zu zitieren.

Im Endeffekt ist das ganz schlicht und ergreifend eine Ermessenssache. Wenn der Zusammenhang, in dem das Zitat genannt wird, für dich relevant ist, dann zitierst dus, wenn du dadurch quasi glücklich drübergestolpert bist, dann kannst dus auch lassen. Man muss ja beim Zitieren nicht bei Adam und Eva anfangen... ;D
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zyril
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Beitrag von zyril »

Pauline hat geschrieben:dann gebe ich die quelle an, als hätte ich mich darauf bezogen, obwohl es zuvor meine eigenen gedanken waren, aber damit kann ich leben.
fußnoten sind ja eh nicht ausschließlich als quellenangaben zu verstehen ("das hab' ich von da übernommen..., das von dort..."), sondern auch als untermauerung der eigenen argumentation ("der sagt das nämlich auch!") :wink: - das geht aber in der aktuellen plagiats-diskussion leider völlig unter.
hvk
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Beitrag von hvk »

eine weitere mögliche funktion von fußnoten ist, auszudrücken: "der sagt das zwar, aber ich bin viel gscheiter und zeig euch jetzt, was ich dazu zu sagen habe" :D
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Gabi
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Beitrag von Gabi »

Ich persönlich halte nichts von der Tendenz, den Fußnoten mehr Aufmerksamkeit zu schenken als dem eigentlichen Text. Alles, was ich nicht im Text sagen will, hat auch in der Arbeit nichts verloren und was ich im Text sagen will, das muss auch nicht in die Fußnote abwandern.

Ich finds immer grauenvoll ach so "wissenschaftliche" Texte lesen zu müssen, wo sich einer wieder mal nicht traut, in der Brotschrift sein eigentliches Anliegen unterzubringen und sich stattdessen in die Fußnote verkriecht - die dann bis zu 80 % der gesamten Seite einnehmen können. Aufgedunsene Fußnoten find ich nicht nur ästhetisch untragbar sondern auch für den Lesefluss schwerst störend. "Ich gehe konform mit" oder "Ich lehne ab" kann man auch innerhalb des Textes ausdrücken. Fußnoten sind keine Schützengräben.
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zyril
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Beitrag von zyril »

Gabi hat geschrieben:Fußnoten sind keine Schützengräben.
schön gesagt :smt023
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