Anders gefragt: hat man als Dipl.stud. besser Aussichten auf einen Beruf danach, als wenn man Lehramt studiert hat und nicht Lehrer sein will?
Die meisten Dipl.stud., die mal bei mir im Büro waren (und ab und an verirren sich ja Studierende zu mir


Keine Chance, bei Bedarf werden sogar eher Studierende des Unterrichtsfachs genommen. Für viele Gegenstände an berufsbildenden Schulen gibt es keine Lehramtsstudien. Deshalb empfehle ich ja allen, die ohnehin zwei passende Diplomstudien betreiben, doch um Himmels Willen den relativ geringen Mehraufwand nicht zu scheuen und etwa im Fall von Anglistik ein relativ sicheres berufliches Standbein zu haben.gedankenreich hat geschrieben:(bei der gelegenheit: kann ich auch mit einem diplom lehrerin werden? zb. in einer berufsbildenden schule - die praxisfächer werden auch von leuten unterrichtet, die nicht zwingend studiert haben - oder geht das alles nur unter der hand, aber offiziell.. blabla?)
Früher konnte man Spezialfächer auch ohne pädagogische Ausbildung unterrichten. Angehende Berufsschullehrer müssen aber mittlerweile auf der PH Wien die Ausbildung Berufschulpädagogik absolvieren.gedankenreich hat geschrieben:(bei der gelegenheit: kann ich auch mit einem diplom lehrerin werden? zb. in einer berufsbildenden schule - die praxisfächer werden auch von leuten unterrichtet, die nicht zwingend studiert haben - oder geht das alles nur unter der hand, aber offiziell.. blabla?)
Aus eigener Erfahrung kann ich dir in diesem Punkt nur zustimmen.emu hat geschrieben: Deshalb empfehle ich ja allen, die ohnehin zwei passende Diplomstudien betreiben, doch um Himmels Willen den relativ geringen Mehraufwand nicht zu scheuen und etwa im Fall von Anglistik ein relativ sicheres berufliches Standbein zu haben.
Der Engpass dürfte nahe sein, im Herbst werden einige Studierende in niederösterreichischen Gymnasien aushelfen müssen. Der Grund liegt einerseits am Schweinezyklus, aber auch an den kleineren Klassen.omsk hat geschrieben:stocker hat ja in der vo praxisfelder behauptet, dass in den nächsten jahren eine pensionierungswelle bei deutschlehrern ansteht. da sind offenbar viele im gleichen alter. die wirtschaftswissenschaften sprechen in diesem zusammenhang angeblich vom "schweinezyklus".
Es gibt wenig Praxis im Studium, aber ausreichend Möglichkeiten, die eigene Eignung zu überprüfen. Wohin zuviel Praxis führt, sieht man an den PHs.omsk hat geschrieben:ich kenne die hiesigen aktuellen praxisanforderungen für angehende deutschlehrer nicht, hoffe aber, dass sie früh greifen. schließlich will man ja, dass den eigenen kindern, so es an der zeit ist, sprache und literatur von begabten, motivierten und geistreichen pädagogen vermittelt wird
nämlich?emu hat geschrieben:Wohin zuviel Praxis führt, sieht man an den PHs.
Erstens ist das universitäre Lehramtsstudium zweiphasig, das Unterrichtspraktikum gehört zur Ausbildung. Zweitens sind PÄP und FAP trotz ihrer Mängel viel besser als ihr Ruf, und geben ausreichend Möglichkeiten, sich im Berufsfeld zu verorten. Drittens ist ist Fachdidaktik eben Fachdidaktik und keine Pseudopraxis. Viertens fällt es auch in die Eigenverantwortung der Studierenden, ihre formalen Studien zu ergänzen.apeters hat geschrieben:am sinnvollsten wäre es jedoch, anstatt mehr praxiserfahrungen zu fordern, überhaupt praxiserfahrungen anzubieten. das studium "deutsch als unterrichtsfach" kann man absolvieren, ohne eine einzige praxisstunde (die entwicklung von irgendwelchen theoretischen unterrichtsmodellen in den fd-seminaren, die niemals praktisch erprobt werden, zähle ich nicht dazu) absolviert zu haben (lediglich für den pädagogischen teil ist es notwendig, zumindest für das fap ein semester lang praxiserfahrungen zu sammeln)...
Aus historischer Perspektive lässt sich die Entwicklung gut begründen, dass Österreich und die Schweiz im Gegensatz zu fast allen deutschen Bundesländern noch immer keine volluniversitäre LehrerInnenbildung zusammengebracht haben, lässt sich nur mit der zunehmend weltfremden Haltung der ÖVP begründen.apeters hat geschrieben:zum leidigen thema ph und uni: ich bin grundsätzlich kein freund der zweigleisigen ausbildung (bis heute hat mir noch keine/r einen sinnvollen grund nennen können, warum für eine gymnasium-unterstufe eine uni-ausbildung und für eine hauptschule eine ph-ausbildung erforderlich ist)
Ich habe weder geschrieben noch gemeint, dass sie umsonst studieren, eine fundierte fachliche Ausbildung gibt es an der Pädagogischen Hochschule aber nicht. Das werfe ich weder Studierenden noch Lehrenden vor, sondern ausschließlich einer seltsamen Bildungsideologie, die es nicht für nötig erachtet, den Lehrkräften an Pflichtschulen eine vernünftige fachliche Bildung, die nicht immer unter fachdidaktischen Gesichtspunkten steht, zuzumuten.apeters hat geschrieben:und ich finde es dreist, den ph-studierenden vorzuwerfen, sie studieren 3 jahre "umsonst", denn genau das ist damit gemeint, wenn ihnen ein der matura entsprechendes fachliches niveau attestiert wird.
Das klingt alles sehr nach österreichischer Lösung und so wird es in ein paar Jahren auch kommen, die Arbeitskreise tagen ja schon.apeters hat geschrieben:sinnvoll wäre für mich eine kombination der beiden ausbildungsrichtungen (momentan sind es wirklich "richtungen", doch wozu eigentlich?)
Selbstselektion funktioniert nur sehr beschränkt, glaubt man der einschlägigen erziehungswissenschaftlichen Forschung. Außerdem liegt diesem Gedanken die Vorstellung zugrunde, man könne am Anfang des Studiums bereits klar die eigenen bzw. sogar fremde Fähigkeiten einschätzen. Das ist so einfach nicht wahr.apeters hat geschrieben:dennoch muss man sich darüber im klaren sein, was es bedeutet zu unterrichten. dafür braucht man aber praxis und die gelegenheit sich selbst auszutesten - auf das fach, auf den raum schule und auf die menschen (schülerinnen, schüler, ...) dies ist im moment nicht möglich und das ist sehr bedauerlich