Hallo!
Ich durchlebe soeben eine Lebens- bzw. Sinnkrise: Im bin derzeit im 6. Semester (2. Semester im zweiten Abschnitt) meines Diplomstudiums Deutsch und mache mir deshalb schon Gedanken über meine Berufsaussichten.
In letzter Zeit höre ich von allen Seiten, dass man nach dem Studium kaum Chancen auf einen Job (von gut bezahlt mal ganz abgesehen) hat. Praktika sind gefragt, aber man bekommt so schwer eines. Ich befürchte nach dem Studium keinen Job zu finden und das macht mir wirklich Angst.
Deshalb frage ich mich jetzt, ob es vielleicht sinnvoll wäre, aufs Lehramtstudium umzusteigen. Ich habe bereits 20 SSt aus einem anderen Studium (Slawistik) und habe vorher die Studienrichtung noch nicht gewechselt, also dürfte es keine Probleme mit der Studienbeihilfe oder dem Finanzamt geben, oder?
Ich weiß, dass mir noch sehr viele SSt aus dem Zweitfach und die ganzen Didaktik- und Methodik-LVen fehlen, aber das sollte doch zu schaffen sein, denn am Ende dieses Semesters fehlt mir kaum noch was auf der Germanistik, nur meine FWF muss ich noch abdecken...
Ich bitte euch nun um eure Meinung oder Erfahrung:
Sind die Jobaussichten bei einem Lehramtsstudium besser?
Ist der Umstieg kompliziert oder ist es vielleicht sogar schon zu spät? Und wenn ich jetzt umsteige, werde ich dann wieder in den ersten Abschnitt "zurückversetzt", weil mir die Didaktik- und Methodik-Lven noch fehlen?
Lg
TFA
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von Mag auf Lehramt umsteigen?
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- Neologismus
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- emu
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Re: von Mag auf Lehramt umsteigen?
Die Jobchancen mit einem Lehramtsabschluss in Deutsch sind derzeit ausgezeichnet, einige Studierende unterrichten bereits an Schulen, um den Bedarf abdecken zu können. Allerdings musst du auch bedenken, dass der Beruf sehr fordernd ist und du ihn womöglich für einige Zeit ausübst. Auch Absolventinnen und Absolventen des Diplomstudiums haben Jobchancen, aber wie du richtig sagst, kommt es hier wohl auf Berufserfahrung und Vitamin B an, während der Staatsdienst derzeit nicht einmal auf die Noten schaut. Eine Möglichkeit wären auch Geschichten wie das Auslandslektorat, aber das ist je nach Sicherheitsbedürfnis in der Lebensplanung halt auch so eine Sache ohne Gewissheiten über die ein bis fünf Jahre hinaus.
Solltest du tatsächlich umsteigen, bezweifle ich, dass du noch Studienbeihilfe und Familienbehilfe beziehen kannst – ein Wechsel nach dem zweiten Semester wirkt sich normalerweise selbst bei fachlich verwandten Studien negativ aus. Hier musst du dich mit der Studienbeihilfebehörde und dem zuständigem Finanzamt ins Einvernehmen setzen. Allerdings halte ich ohnehin nicht viel davon, das Diplomstudium aufzugeben – fast alle Lehrveranstaltungen brauchst du ohnehin für das Lehramtsstudium, ich würde es also einfach weiterlaufen lassen, abschließen, und danach zur Finanzierung deines Lehramtsstudiums das Doktorat inskribieren. Mit Ende 2010 läuft allerdings die Anerkennungsmöglichkeit für Diplomarbeiten aus. Du kannst versuchen, noch die vier Semester auf Diplom laufen zu lassen und dir die Leistungen anerkennen zu lassen. So wie es derzeit aussieht, kannst du danach wohl ohnehin schon (für Studierendenverhältnisse relativ) gut bezahlt unterrichten.
Du bist im Lehramtsstudium dann zwar formal im ersten Abschnitt, weil du die fachdidaktischen Lehrveranstaltungen noch nicht belegt hast, abgesehen von der Fachdidaktik im zweiten Abschnitt kannst du aber ohnehin alle Prüfungsleistungen zuerst für das Diplomstudium ablegen und dir dann anerkennen lassen. Die 13 Sst. Fachdidaktik dürften nicht das Problem sein, auch wenn du formal mindestens drei, wahrscheinlich aber eher fünf oder sechs Semester einplanen musst. Zu bedenken ist eher, dass du zusätzlich noch dein Zweitfach abschließen musst (in diesem Fall wahrscheinlich eine slawische Sprache) und die pädagogische Ausbildung brauchst. Insgesamt ist das zwar alles zu schaffen, du musst aber sicher noch mit zumindest drei Jahren Studium rechnen.
Ich empfehle zwar jedem und jeder, die sich zumindest prinzipiell den Beruf vorstellen kann, das Lehramt sozusagen als Backuplösung zu studieren, aber man kann auch nicht darüberhinwegsehen, dass es einigen Zusatzaufwand bedeutet.
Solltest du tatsächlich umsteigen, bezweifle ich, dass du noch Studienbeihilfe und Familienbehilfe beziehen kannst – ein Wechsel nach dem zweiten Semester wirkt sich normalerweise selbst bei fachlich verwandten Studien negativ aus. Hier musst du dich mit der Studienbeihilfebehörde und dem zuständigem Finanzamt ins Einvernehmen setzen. Allerdings halte ich ohnehin nicht viel davon, das Diplomstudium aufzugeben – fast alle Lehrveranstaltungen brauchst du ohnehin für das Lehramtsstudium, ich würde es also einfach weiterlaufen lassen, abschließen, und danach zur Finanzierung deines Lehramtsstudiums das Doktorat inskribieren. Mit Ende 2010 läuft allerdings die Anerkennungsmöglichkeit für Diplomarbeiten aus. Du kannst versuchen, noch die vier Semester auf Diplom laufen zu lassen und dir die Leistungen anerkennen zu lassen. So wie es derzeit aussieht, kannst du danach wohl ohnehin schon (für Studierendenverhältnisse relativ) gut bezahlt unterrichten.
Du bist im Lehramtsstudium dann zwar formal im ersten Abschnitt, weil du die fachdidaktischen Lehrveranstaltungen noch nicht belegt hast, abgesehen von der Fachdidaktik im zweiten Abschnitt kannst du aber ohnehin alle Prüfungsleistungen zuerst für das Diplomstudium ablegen und dir dann anerkennen lassen. Die 13 Sst. Fachdidaktik dürften nicht das Problem sein, auch wenn du formal mindestens drei, wahrscheinlich aber eher fünf oder sechs Semester einplanen musst. Zu bedenken ist eher, dass du zusätzlich noch dein Zweitfach abschließen musst (in diesem Fall wahrscheinlich eine slawische Sprache) und die pädagogische Ausbildung brauchst. Insgesamt ist das zwar alles zu schaffen, du musst aber sicher noch mit zumindest drei Jahren Studium rechnen.
Ich empfehle zwar jedem und jeder, die sich zumindest prinzipiell den Beruf vorstellen kann, das Lehramt sozusagen als Backuplösung zu studieren, aber man kann auch nicht darüberhinwegsehen, dass es einigen Zusatzaufwand bedeutet.
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- Neologismus
- Beiträge: 37
- Registriert: So 10.Jun 2007, 23:04
Re: von Mag auf Lehramt umsteigen?
Vielen lieben Dank für deine Antwort, Emu
Also wenn ich dich richtig verstanden habe, dann kann ich jetzt folgendes machen: Das Diplomstudium beenden, dann fürs Doktoratsstudium inskripieren (als Alibi^^), währenddessen die Fachdidaktiksachen und alles für mein zweites Fach machen. Aber scheinbar müsste ich dann eine zweite Diplomarbeit schreiben, weil sich das mit der Frist nicht mehr ausgeht. Wenn ich alles erledigt habe, kann ich anschließend aufs Lehramt umsteigen und bin sozusagen "sofort" fertig, weil das ja nur noch angerechnet werden muss.
Variante 2: Ich mache jetzt noch vier Semester weiter (dann ist die Mindeststudiendauer + Toleranzsemester um) und wechsle dann, was aber den Verlust von Studienbeihilfe und Familienbeihilfe nach sich ziehen würde. Den könnte ich jedoch dadurch ausgleichen, dass ich neben dem Studium bereits an einer Schule unterrichte.
Beide Möglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile und ich muss mir gut überlegen, wie ich weitermachen werde. Jedenfalls sehe ich jetzt etwas klarer. Vielen Dank
Der Arbeits- und Zeitaufwand schreckt mich nicht ab (eher die zusätzlichen 3 Jahre Studium) und ich glaube, dass ich als Lehrerin geeigent wäre. Nur damals, in meinem ersten Semester, konnte ich es mir nicht vorstellen und war auch noch nicht überzeugt, ob mir das Studium überhaupt gefällt, deshalb habe ich mich fürs Diplomstudium entschieden.
Lg
Also wenn ich dich richtig verstanden habe, dann kann ich jetzt folgendes machen: Das Diplomstudium beenden, dann fürs Doktoratsstudium inskripieren (als Alibi^^), währenddessen die Fachdidaktiksachen und alles für mein zweites Fach machen. Aber scheinbar müsste ich dann eine zweite Diplomarbeit schreiben, weil sich das mit der Frist nicht mehr ausgeht. Wenn ich alles erledigt habe, kann ich anschließend aufs Lehramt umsteigen und bin sozusagen "sofort" fertig, weil das ja nur noch angerechnet werden muss.
Variante 2: Ich mache jetzt noch vier Semester weiter (dann ist die Mindeststudiendauer + Toleranzsemester um) und wechsle dann, was aber den Verlust von Studienbeihilfe und Familienbeihilfe nach sich ziehen würde. Den könnte ich jedoch dadurch ausgleichen, dass ich neben dem Studium bereits an einer Schule unterrichte.
Beide Möglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile und ich muss mir gut überlegen, wie ich weitermachen werde. Jedenfalls sehe ich jetzt etwas klarer. Vielen Dank
Der Arbeits- und Zeitaufwand schreckt mich nicht ab (eher die zusätzlichen 3 Jahre Studium) und ich glaube, dass ich als Lehrerin geeigent wäre. Nur damals, in meinem ersten Semester, konnte ich es mir nicht vorstellen und war auch noch nicht überzeugt, ob mir das Studium überhaupt gefällt, deshalb habe ich mich fürs Diplomstudium entschieden.
Lg