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Verfasst: Di 15.Jan 2008, 23:11
von trillian
selbst bei den interessantesten referaten passierts mir teilweise (wenns ich mich nicht grad gut auskenn) dass ich abschweif, u.a. auch deswegen, weil ich weiß,dass eh alles am handout oben steht. ich find es wird viel zu wenig wert auf den vortrag selbst gelegt, um ehrlich zu sein frag ich mich schon manchmal, ob die leute das ernst meinen, wenn sie (muttersprachler) mir einfach einen text vorlesen (und dann noch mit so total seltsamer intonation und lauter fremdwörtern von denen sie gar nicht wissen, was sie bedeuten, ihr wisst wohl ca, was ich mein..?). da würd ich als professor schon irgendwie (behutsam! freundlich! konstruktiv!) eingreifen und einfach sagen, sie sollen das in eigenen worten nochmal kurz zusammenfassen. sonst kriegt man nämlich tw. echt nix mehr mit. allerdings dann bitte nicht wie die egger mal im KO, wo sie eine viertelstunde lang auf ein mädl eingeredet hat, das halt nicht aus österreich war und sie quasi gefragt hat, was sie eigentlich auf der germanistik zu suchen hat. ich habs echt nimmer gepackt. v.a. weil ich sie in der VO soo genial find. aber das nur nebenbei.
im kragl-ps (walther) find ich die referate heuer echt gut: die leute denken sich selbst was dabei, analysieren die texte, stellen verschiedene interpretationen vor und es kann auch dazwischengefragt / -diskutiert werden. funktioniert auch meistens wirklich gut. bei einstündigen inhaltsangaben vom simplicissimus krieg ich allerdings die krise (nichts gegen die referierenden, wurde so verlangt).
Verfasst: Di 15.Jan 2008, 23:16
von ichbinlecker
mit "behutsam" lieferst du das richtige stichwort, trillian. susi meint man solle viel stärker durchgreifen (woraufhin ich dann die referenten in eine eiserne jungfrau stecken wollte) - das ist aber sicher nicht der richtige weg. das referat abbrechen und negativ zu beurteilen wäre falsch.
vll sollte man nur freiwillige referieren lassen, die sich ihre note verbessern wollen oder es zu einem einser schaffen wollen. alle anderen fangen bei 2 an oder so. dann wären die nichtkönner oder nichtwoller bestraft, die die referieren wollen würden es tun und die qualität im PS oder SE wäre gesichert.
Verfasst: Di 15.Jan 2008, 23:46
von gedankenreich
ichbinlecker hat geschrieben:vll sollte man nur freiwillige referieren lassen, die sich ihre note verbessern wollen oder es zu einem einser schaffen wollen. alle anderen fangen bei 2 an oder so. dann wären die nichtkönner oder nichtwoller bestraft, die die referieren wollen würden es tun und die qualität im PS oder SE wäre gesichert.
perfekt!
ich bitte um umsetzung!!
Verfasst: Mi 16.Jan 2008, 0:48
von trillian
najaaa.. aber dann lernens ja manche nie.. auch irgendwie blöd..
wenn (temp.!) ich dann mal professor bin (ahaha), werd ich die leute einfach so lang nerven, bis sie mir sagen, was sie sagen wollen. von mir aus schick ich sie auch 5 mal weg (behutsam! freundlich! konstruktiv!) und sag sie müssen wissen, worüber sie reden. es kommt einfach ganz anders rüber. von mir aus sollen sie 3 minuten reden. aber dann kurz und prägnant. ich würde das beinhart bei allen durchziehen, egal wie gut der inhalt ist. außerdem würd ich die referate wirklich auf 10 minuten kürzen und nicht die leute ewig lang reden lassen (außer es ist grad eine gedichtinterpretation oder so).
ein perfektes referat wär für mich:
5-10 minuten lang; nicht abgelesen, oder wenn, dann halt irgendwie.. VOmäßig
aber das kann man ja nicht einfach verlangen; relevant!
noch cooler wärs natürlich, wenn alle so oft referat halten dürften wie sie wollen.. also so lang, bis sies selber gut finden.
und überhaupt würde ich NIEMALS sagen "das referat macht natürlich den großteil der note aus".. da sind ja alle total verschreckt.
Verfasst: Mi 16.Jan 2008, 9:13
von omsk
M hat geschrieben:es wird weder richtig geübt, noch verbessert sich wirklich was (wie denn ohne Anleitung und Feedback?).. That's the problem..
das versteh ich.. allerdings liegts, glaub ich an einem selbst, feedback _aktiv_ einzufordern. martschin (rhetorik) beispielsweise legt großen wert auf ausführliche feedback-runden, bietet sogar ein "sportlicheres" feedback unter 4 augen an. bei anderen vortragenden muss man halt aufmucken und nachfragen. feedback als holschuld sozusagen..
Verfasst: Mi 16.Jan 2008, 14:23
von Siegfried
und überhaupt würde ich NIEMALS sagen "das referat macht natürlich den großteil der note aus".. da sind ja alle total verschreckt.
Na ja, aber so wie's jetzt rennt, dass nämlich diew Referate kaum berücksichtigt werden, motiviert das auch nicht grad dazu, sich besser vorzubereiten! (Ich hab z.B. bis jetzt - bin im 7.Sem. - noch NIE eine andere Note als auf den Schlusstest bzw. die Arbeit gekriegt.
Verfasst: Mi 16.Jan 2008, 14:48
von susi
Siegfried hat geschrieben:
Na ja, aber so wie's jetzt rennt, dass nämlich diew Referate kaum berücksichtigt werden, motiviert das auch nicht grad dazu, sich besser vorzubereiten!
Im Grunde ist das aber genau die Einstellung, die zum Status Quo führt. (auch wenn ich versteh was du damit meinst) Ich denk mir halt, wenn man sich i.B. auf seine eigene Arbeit nicht schon mal die Mühe macht für den Zweck, dass man selber was gutes abliefert, scheints ja wohl doch nicht nur an den Lehrenden zu liegen, die zu wenig Kritik üben, wie die meisten den Eindruck haben...
Verfasst: Mi 16.Jan 2008, 20:11
von Siegfried
Hast schon recht.
Muss mich halt nur immer wieder ärgern. Ich pers. tu mir ja tendenziell für alles zuviel an und krieg den Mega-Stress. Wenn ich dann aber die Leut seh, die sich genau nix überlegen und irgendeinen Wikipedia-Artikel vorlesen, und das hat dann auch keine anderen Konsequenzen....
Ja, man sollt nicht so kleinkrämerisch denken.
Weiß ich schon. Lässt sich aber nicht immer vermeiden!
Verfasst: Mi 16.Jan 2008, 20:20
von ichbinlecker
wobei die wikipedia einträge teilweise halt auch verdammt gut sind und zum fürs referat verwenden halt sehr einladen!
Verfasst: Mi 16.Jan 2008, 21:55
von emu
Ich schätze es manchmal, dem Feedbackterror anderer Institute an der Germanistik entkommen zu können. Außerdem empfiehlt es sich mitunter, Referate möglichst mittelmäßig zu gestalten, um niemanden vor den Kopf zu stoßen.
Verfasst: Do 17.Jan 2008, 4:34
von hvk
das ist irgendwie das einzige, worüber ich mich im verlauf des germstudiums jetzt schon einige male aufgeregt habe. wäre ich prof. würde ich versuchen, auch über die ue rhetorik hinausgehend das problem der schlechten referate anzugehen, durch ermunterung und hilfestellungen, aber auch, wenn notwendig, durch unterbrechen und eindeutiges negatives (aber möglichst konstruktives) feedback bei schlechten referaten. es sollte imo auch kein ungeschriebenes gesetz sein, dass das referat sogut wie gar keinen effekt auf die note hat. wenn man es ok findet, schriftliche und mündliche tests zu benoten, warum dann nicht auch referate? man muss ja nicht massenhaft fünfer verteilen, aber wenn jemand einen eher wackligen zweier auf den test hat und ein ziemlich schlechtes referat gemacht hat, dann sollte er ohne diskussion insgesamt zumindest mit 3 benotet werden.
die meisten referate auf der germ sind tatsächlich nicht wirklich ansprechend. auf der philosophie werden sie in der regel um einiges inspirierter vorgetragen (liegts vielleicht daran, dass es viele germ studenten gibt, die sich überhaupt nicht für germ. interessieren?)
ich frage mich nur immer, wie mehr als die hälfte der studenten (=la studenten) ihr gesamtes weiteres leben lang vor einer klasse stoff vortragen werden und zwar nicht nur 10 min. sondern so ca. 20 stunden in der woche, wenn sie schon bei so kurzen referaten lustlos sind. bzw. hab ich das eh auf der schule erlebt...und auch die diplom studenten werden zu einem recht großen anteil jobs haben, in denen sie in welcher form auch immer etwas vortragen müssen.
imo gibt es zwei hauptptobleme:
-sehr viele referate werden vorgelesen, was ansich noch kein problem ist; allerdings scheinen die meisten nicht zu verstehen, dass es sich bei einem referat, auch wenn vorgelesen, um eine mündliche gattung handelt; stil und inhalt des texts sollten darauf abgestimmt sein. desweiteren muss imo ein schriftlich vorbereiteter text ein höheres niveau haben als ein nur mithilfe von stichworten vorgetragenes referat. de facto ist es aber eher umgekehrt.
- dass man sich vielleicht bei der vorbereitung nicht weiß gott was antut, verstehe ich. aber das sollte noch nicht bedeuten, dass man sein referat sichtlich genervt und gelangweilt vorträgt, sich überhaupt nichts einfallen lässt, wie man die aufmerksamkeit des publikums erhalten/beleben kann, etc. dazu würde es genügen, ein paar einfache grundsätze, die ja alle in der ue rhetorik mitbekommen haben, zu beherzigen (attentum parare fehlt z.b. bei sehr vielen referaten; die meisten machen sich anscheinend keine gedanken, WIE sie etwas ausdrücken und wie sie es strukturieren wollen, sondern verstehen referate als ansammlungen von herausgesuchten einzelinformationen; manchmal würde auch schon eine halbwegs gute eingestreute lustige bemerkung genügen, um das referat besser zu machen, aber meistens bleibt es bei einem sturen vortragen von ein paar informationen, ohne sichtkontankt, ohne rücksichtsnahme auf das publikum, ohne abwechslung; etc.)
natürlich gibt es auch studenten, die vor referaten panik haben. allerdings werden sie die auch nicht überwinden können, wenn sie nie referate halten. und die meisten scheinen eher nicht aus angst fad vorzutragen, sondern weil sie sich nix antun wollen. dass man manche themen einfach wirklich nicht so toll findet, verstehe ich auch, aber der prozentsatz der uninspirierten referate ist schon erschreckend hoch.
Verfasst: Do 17.Jan 2008, 8:06
von ichbinlecker
hvk hat geschrieben:manchmal würde auch schon eine halbwegs gute eingestreute lustige bemerkung genügen, um das referat besser zu machen
einmal und nie wieder sag ich da nur....
aber vll liegts ja an meinem humor...
Verfasst: Do 17.Jan 2008, 9:00
von In-sei-da
ichbinlecker hat geschrieben:aber vll liegts ja an meinem humor...
Wolltest da jetzt jemandem einen Steilpass geben?
Verfasst: Do 17.Jan 2008, 11:12
von ichbinlecker
In-sei-da hat geschrieben:Wolltest da jetzt jemandem einen Steilpass geben?
naja, eigentlich wollt ich empörung hervorrufen a la:
"also ich bitt dich, iblchen, an deinem humor kanns beim besten willen nicht liegen! du machst doch die besten scherzchen! kannst du dich noch erinnern, damals, als du sagtest [...] HAHAHA [...] etc..."
Verfasst: Do 17.Jan 2008, 13:46
von Lena22
trillian hat geschrieben: allerdings dann bitte nicht wie die egger mal im KO, wo sie eine viertelstunde lang auf ein mädl eingeredet hat, das halt nicht aus österreich war und sie quasi gefragt hat, was sie eigentlich auf der germanistik zu suchen hat. ich habs echt nimmer gepackt.
letztes semester? da war ich auch dabei. es war einfach nur furchtbar. sie hat überhaupt ständig auf den leuten rumgehackt, find ich
Verfasst: Do 17.Jan 2008, 14:01
von omsk
emu hat geschrieben:Außerdem empfiehlt es sich mitunter, Referate möglichst mittelmäßig zu gestalten, um niemanden vor den Kopf zu stoßen.
interessant! frag mich gerade, wen du mit "niemanden" meinst. neidische mitstudierende? mediokre vortragende? wie auch immer, meiner meinung nach fällt so ein vorgehen unter falsch verstandene humilitas..
Verfasst: Do 17.Jan 2008, 15:09
von ichbinlecker
omsk hat geschrieben:emu hat geschrieben:Außerdem empfiehlt es sich mitunter, Referate möglichst mittelmäßig zu gestalten, um niemanden vor den Kopf zu stoßen.
interessant! frag mich gerade, wen du mit "niemanden" meinst. neidische mitstudierende? mediokre vortragende? wie auch immer, meiner meinung nach fällt so ein vorgehen unter falsch verstandene humilitas..
find ich nicht - schließlich will man auch verstanden werden.
mittelmäßig kann emu ja nur auf die sprachlichen ausformungen bezogen haben und wohl kaum auf den inhalt. nehm ich jedenfalls an. bei referaten in KOs sollte finde ich besonders auf einfache, klare Strukturen geachtet werden - mir gelingt das selber aber kaum. ich bin ein wirrer, nervöser vortragender...
Verfasst: Do 17.Jan 2008, 16:23
von emu
Nein, ich meinte vor allem den Inhalt, hier sollte man möglichst so tun, als wäre das bisherige Studium völlig an einem vorbeigegangen, und um Himmels Willen keine Scherze! Aber es geht natürlich auch um die Form, innovative Referate funktionieren nicht an der Germanistik, ganz im Gegensatz zu anderen Instituten. Das ist eine empirisch belegte Tatsache, die man einfach akzeptieren muss.
Verfasst: Do 17.Jan 2008, 17:17
von ichbinlecker
emu hat geschrieben:Nein, ich meinte vor allem den Inhalt, hier sollte man möglichst so tun, als wäre das bisherige Studium völlig an einem vorbeigegangen, und um Himmels Willen keine Scherze! Aber es geht natürlich auch um die Form, innovative Referate funktionieren nicht an der Germanistik, ganz im Gegensatz zu anderen Instituten. Das ist eine empirisch belegte Tatsache, die man einfach akzeptieren muss.
du hast anscheinend keine guten erfahrungen gemacht...
also wenn jemand ein innovatives referat hält, dann wird das eigentlich immer begrüßt, aber ich fürchte, dass du vll zu sehr versuchst dein wissen zur schau zu stellen und schießt damit möglicherweise am ziel vorbei...oder darüber hinaus eigentlich
aber das kann nur eine vermutung sein, weil ich dich noch nie referieren gesehen habe... (außerdem soll es keine beleidigung sein, vielmehr eine aufforderung spezialwissen, das verwirren könnte, besonders in KOs wo erstsemestrige drin sitzen, bei allgemeinen referaten außen vor zu lassen)
Verfasst: Do 17.Jan 2008, 20:33
von fred
ich behaupt mal ganz eingebildet, dass ich immer ziemlich innovative referate halte, bzw. die inhalte innovativ rüber bring.
und das ist immer bestens angekommen.
aber das stimmt schon, bei manchen profs muss man sich halt an die fadness anpassen - da würd ich mich auch nicht "trauen"