Bedenkliches zur feministischen Linguistik
Also spätestens bei dem Punkt sollte man doch anfangen zu überlegen:
Feministische Konversationsanalyse hat geschrieben:*Frauen benutzen öfter als Männer selbstentwertende Formulierungen.
Wenn ich diesen Absatz lese, denk ich mir nur: Wie weit kann man die Kluft denn noch künstlich auseinanderreißen? Wie tief soll man den Unterschied zwischen Männern und Frauen noch einschneiden, bevor einige Frauen zufrieden sind? In meinem Interesse ist es jedenfalls ganz sicher nicht, dass immer wieder mit unglaublicher Vehemenz der Unterschied zwischen Männern und Frauen hervorgehoben wird unter dem Deckmantel des Willens zur Gleichberechtigung.
Wenn Frauen unterdrückt werden, dann hilft es ihnen meines Erachtens überhaupt nichts, wenn sie einen Kampf auf dem Rücken der Sprache austragen.
Erst letztens hat mir ein Bekannter eine überaus interessante Tatsache erzählt: In den skandinavischen Ländern, in denen die Gleichberechtigung um einiges weiter fortgeschritten ist als im mittleren Europa, gibt es Dinge wie Splitting überhaupt nicht. Fast alle Berufsbezeichnungen enden auf -mann und es ist allen herzlich egal. Keine Feministin schreit auf und schmeißt sich an forderste Front, offenbar haben die Frauen dort sinnvollere Schritte zur Gleichberechtigung gesetzt als zu versuchen, sich verbal durchzusetzen.
So, und um nicht komplett ohne Verbindung zum bisherigen Thread zu bleiben...
@ Anara: So weit mir bekannt ist wird versucht, dazu einen weiblichen Gegenpart zu konstruieren. Das witzige und gleichzeitig traurige ist ja, dass in der feministischen Linguistik die Frauen auch gegen sich selbst kämpfen: Hätten sie die gesamte weibliche Welt hinter sich stehen, würden sie von den Männern vermutlich auch eher ernst genommen. Da einige Dinge aber einfach absurd und nicht vertretbar sind kommen dann Dinge zusammen, wie dass Frauen im Versuch, sich an feministisch-linguistisch-korrekte Formen zu halten von Vertreterinnen derselben zusammengestaucht werden was ihnen eigentlich einfällt, z.B. mit "Weiblichkeit/Weibskraft" dann emotionale Wärme und Stabilität zu meinen, da das zu wenig Aggression beinhalte und der "Manneskraft" nicht gegenüber gestellt werden könne.
Im Moment passieren sehr traurige Dinge mit unserem Geschlecht, die mir ehrlich gesagt überhaupt nicht gefallen. Man muss als Frau froh sein, wenn man nicht komplett vorgeschrieben bekommt, was man zu denken hat. Von den Männern? Auch. In letzter Zeit nehmen aber diverse etwas... sagen wir 'überemanzipierte' Frauen die Oberhand und ganz ehrlich: Vom anderen
und vom eigenen Geschlecht untergebuttert zu werden kann doch nicht als Fortschritt bezeichnet werden...
Das is schon wieder alles so konfus, das Wetter heute bringt mich noch um Dx