Seite 1 von 2

Studieren?

Verfasst: Do 22.Jun 2006, 18:50
von Siggirl
Hallo liebe Leute!

Bin seit heute neu hier! Habe diesen Eintrag heute bereits im Forum auf Studentpoint eingetragen, ein netter Mensch *g* hat mich nun hierher verwiesen...

Nun zu meinem Anliegen: Ich arbeite seit ca. 3 1/2 Jahren als Notariatsangestellte (bin 23 Jahre) und bin nun endlich soweit zu sagen, dass mir dieser Beruf nichts gibt, er bringt mich nicht weiter, liegt sowieso nicht in meinem Interessensgebiet usw.
Nach meiner Matura wollte ich einfach nicht mehr weiterlernen bzw. studieren, sondern einfach einmal Geld verdienen und selbstständig/unabhängig werden.

So und an diesem Punkt angelangt (zwar noch nicht so lange *g* aber ich möchte mir so schnell wie möglich Infos einholen) bin ich nun am Überlegen, ob ich Germanistik studieren soll, da mir Sprachen liegen, besonders in Deutsch war ich immer gut, habe mit 1 maturiert, ...!
Damit sind einige Ängste verbunden: Umzug, Wohnung aufgeben, alles zurücklassen wie Freunde, Familie (lebe unter der Woche in Linz, da ich hier arbeite, am WE bin ich in Rohrbach/OÖ zuhause), Arbeit aufgeben, Bin ich event. nicht schon zu alt für so eine Veränderung?,...

Es ist sehr schwer für mich einzuschätzen, ob dieses Studium das Richtige für mich wäre! :-(( Deutsch interessiert mich zwar, aber ob ich es schaffe und ich geeignet bin dafür, ist wieder eine andere Sache. Ich meine ich breche jetzt nicht alles ab, gehe nach Wien und bemerke dann nach 3 Monaten, dass es die falsche Entscheidung war! Sicher ein kleines Risiko ist immer dabei, aber mit 23 Jahren sollte man sich relativ sicher sein, wenn man dabei ist eine solch große Entscheidung zu treffen. Oder etwa nicht?
Berufsbereiche nach diesem Studium hätte ich bereits ein bisschen ins Auge gefasst... zb. Verlag (Lektorin), Öffentlichkeitsarbeit und Medien (PR),...
Diese Berufe sind aber ohne dementsprechende Ausbildung schwer zu erreichen, oder täusche ich mich da?

Ich hoffe auf viele Rückmeldungen, die mich weiterbringen!

Danke

lg Sigi

Verfasst: Fr 23.Jun 2006, 0:37
von schmoo
hallo

zu alt für eine veränderung ist man glaub ich nie, das sollte eigentlich kein problem sein.

die berufsaussichten mit dem germanistikstudium sind allerdings alles andere als rosig, zumindest, wenn man im entsprechenden bereich was arbeiten will. eine zusatzausbildung ist da doch ziemlich sicher vonnöten und dann habens auch noch immer nicht auf dich gewartet. aber wer weiss, vielleicht gehörst du ja dann zu denen, die doch einen job in die richtung bekommen. wenn man das unbedingt will, sollte mans wohl versuchen.

ob dir das studium liegt, gefällt und du dich dafür eignest, wird sich wohl kaum herausfinden lassen, ohne es versucht zu haben. also wenn du das machen möchtest, dann musst dus eben versuchen. du könntest ja für die dauer deines aufenthaltes auch mal vorläufig für ein semester im studentenwohnheim wohnen und wenns nix is, dann halt zurück, wenn doch, wohnung suchen oder so. ein sprung ins kalte wasser wird dir wahrscheinlich nicht erspart bleiben. denke aber, dass das studium auf jeden fall schaffbar ist, und wenn du dafür wirklich interesse hast, dann wirds dir auch gefallen.

um genaueres zu erfahren, wie das studium so aufgeteilt ist, findest du auf der germanistikhomepage http://www.univie.ac.at/germanistik sicher genug infos, auch ein blick ins vorlesungsverzeichnis, was sich da so anbietet kann nicht schaden. da siehst du auch, ob dich die dinge, die hier gelehrt werden, überhaupt interessieren würden.

lg schmoo

Verfasst: Fr 23.Jun 2006, 6:56
von Siggirl
Hallo!

Inwiefern Zusatzausbildung, wenn ich mal so fragen darf!?
;-)

Tja es ist für mich eine extrem schwierige Entscheidung, denn falls es für mich nicht das Richtige ist und dafür aber alles in Linz aufgegben hab(sprich Job und Wohnung...) dann kann das problematisch werden, da ich ja doch keine 19 mehr bin...
naja... aber du hast wohl Recht, ein Risiko muss man wohl eingehen, wenn man was erreichen will :-)

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und das will ich irgendwie einfach nicht mehr sein!

Danke

Verfasst: Fr 23.Jun 2006, 8:53
von :-)
also ich würde mir das sehr gut überlegen...

Verfasst: Fr 23.Jun 2006, 9:43
von Siegfried
Also das Altersargument ist nicht sooooo überzeugend. Ich war 26, als ich begonnen habe. Und ich find mich noch nicht so steinalt!!! :lol:

Verfasst: Fr 23.Jun 2006, 9:49
von Lith
... also ich hab nach über fünf jahren arbeit mein berufsleben aufgegeben... und war grad mal 28 jahre jung :)

ich bereue nichts und fühle mich viel wohler... ich muss aber dazu sagen - ich war von meiner entscheidung absolut überzeugt.

Verfasst: Fr 23.Jun 2006, 10:06
von Siggirl
Tja ich bin erst am Anfang meiner Überlegungen, ob ich studieren soll oder nicht!
Ich möchte einfach einmal mit Gleichgesinnten sprechen bzw. Kontakt aufnehmen usw. denn eine Freundin ist nicht so davon überzeugt, dass es was für mich wäre und das bestärkt mich nicht gerade! :-(
Meine Berufsziele hab ich oben schon erwähnt, sollte ich in dieser Hinsicht vielleicht doch etwas andres studieren?

Verfasst: Fr 23.Jun 2006, 13:54
von schliaa
Germanistik ist sehr sehr vielseitiger als man vielleicht am Anfang glaubt....mit der zeit kommt man drauf, was man damit machen kann....
du solltest dir jedoch darüber bewusst sein, dass es nur sehr wenig mit dem Deutsch in der Schule zu tun hat, der Einser in Deutsch macht dich nicht unbedingt zu einer guten Germanistin bzw. sagt nichts darüber aus, ob dir das Studium auch tatsächlich gefallen wird.
Dass du dich bereits vor Beginn des Studiums auf zu erreichende Berufe festlegst, find ich toll, jedoch kommt man erfahrungsgemäß letztlich fast immer zu einer ganz anderen Entscheidung..
Du wirst sehen, das Studieren selbst ist der Weg, der dich letztlich zum Ziel bringt.
Lass dich darauf ein.

Verfasst: Fr 23.Jun 2006, 14:46
von Nici
Also ich war damals auch fast 23 als ich begonnen habe. Als alt bin ich mir während des Studiums nie vorgekommen. Ich hab eigentlich nie Leute unter 22 auf der Uni kennengelernt. Jetzt bin ich 27 mit dem Studium so gur wie fertig (schreib gerade Diplomarbeit) und habe noch nie bereut, dass ich nicht gleich mit 18 angefangen hab. Ich hab mir damals gesagt: "Wenn's dir nach dem ersten Jahr nicht gefällt, dann war's halt nichts und du musst dir was anderes suchen!" Vielleicht hat man es auf der Uni sogar etwas leichter, wenn man dazwischen mal was anderes als Schule gesehen hat und nicht frisch von der Matrua kommt.

Verfasst: Fr 23.Jun 2006, 16:21
von mela
ich schließe mich den gut-zuredenden meinungen an.
ich hab mit 19 begonnen und war "noch nicht soweit" genau zu verstehen, was studieren eigentlich bedeutet und dass es der weg ist, der zählt und nicht das ziel.
wenn ich nochmal anfangen könnte, würde ich auch zuerst arbeiten
und dann erst studieren (wegen der reife und auch wegen der vollen beihilfe, die man dann kriegt).
ein geregeltes leben erleichtert auch das lernen, finde ich.
mit 19 will man doch noch der welt die bäume ausreißen :)
und erkennt noch nicht so, wie "schön" lernen eigentlich ist.

viel glück und vorallem spaß dabei,
germanistik ist super :D

Verfasst: Fr 23.Jun 2006, 21:02
von moriaz
das könnte für dich ev. interessant sein:

http://www.stipendium.at/stbh/128.html

Verfasst: Sa 24.Jun 2006, 13:40
von fred
egal wie gut man sich vorbereitet und mit wie vielen menschen man darüber redet, die sich schon auskennen:
studieren ist glaub ich immer anders als man glaubt und bevor mans nicht selber gemacht hat, kann man sich eigentlich kein bild davon machen...

Verfasst: Sa 24.Jun 2006, 15:15
von Hippo
ich habe auch erst mit 24 begonnen, zu studieren, meinen damaligen job bei einem reisebüro hingeschmissen - und es seither keine minute lang bereut (bin jetzt im 6. semester).

nachdem ich eine zeit lang im berufsleben gewesen war, wusste ich es erst richtig zu schätzen, wieder zu lernen! es gibt jetzt immer noch häufig tage, an denen ich in der früh aufwache und mich total drauf freue, auf die uni zu gehen!! ich bin der meinung, es ist von vorteil, erst in "fortgeschrittenem alter" zu studieren, da man viel organisierter ist, es mehr zu schätzen weiß, die dinge ganz anders anpackt, um einiges zielorientierter ist... noch dazu ist die germanistik kein wahnsinnig schwieriges studium - ob es dir liegt, wirst du natürlich erst herausfinden, wenn du es ausprobiert hast. das solltest du aber auf jeden fall tun. wer wagt, gewinnt! und wenn´s dir doch nicht gefällt, dann hast du eben ein oder zwei semester an der uni verbracht und auf jeden fall deinen horizont erweitert.

ich wünsch dir alles gute!! :lol:

Verfasst: Sa 24.Jun 2006, 19:28
von Kiara
Hallo!

Also ich "musste" im Laufe meiner bisherigen Studienzeit feststellen, dass es sowas wie DAS Studium für mich nicht gibt. Ich könnte glaub ich noch andere Studien machen, bei denen ich die selben Höhen und Tiefen, Freuden und Zweifel wie im Germstudium erleben würde.

Ich würde mich, wäre ich an deiner Stelle, folgenden Fragen stellen:
Will ich lernen, mich weiterbilden und mich darin weiterentwickeln?
Will ich einen Lebenswandel, auch wenn er mit Schmerz verbunden ist?
(mir ist es auch überhaupt nicht leicht gefallen, von zu Hause wegzugehen und ich kann dir gar nicht sagen wie sehr mir meine Eltern und meine Tiere fehlen, aber in Wien lernt man schnell viele Menschen kennen ;-) und baut sich ein neues Leben auf.)

Ich finde, man kann schwer innerhalb 1 Semesters sagen, ob dieses Studium nun die Richtige Wahl war, da du dich durch Einführungslv's quetschen musst, die interessant sein können, aber die "wahren" Seiten des Studiums zeigen sich eher erst später. Und wenn dir das Studium so gar nicht gefällt, kannst du ja noch was anderes studieren, besonders weil du gesagt hast, dass du gut in Sprachen bist.

Verfasst: Sa 24.Jun 2006, 21:36
von Gabi
Rein theoretisch könntest du auch Germanistik zu studieren beginnen und einfach nebenbei in alle andern Sachen, die dich interessieren, reinschnuppern. Also so eine Art Probesemester machen. Das is dann auch bei diversen Behilfen überhaupt kein Problem, wenn du nach einem oder zwei Semestern wechseln willst.

Ich bin jetzt 22 und fühl mich kein bisschen alt ;D Ich denk, du sollest dir da nicht zu viele Sorgen machen. Du hast ja die letzten Jahre nicht damit verbracht, Chips-essend vor deinem Fernseher zu sitzen. Und egal was du mehr gemacht hast: Es ist Lebens- und in deinem Fall sogar Berufserfahrung. Und wenns nur is, dass du dich leichter in Arbeitsstrukturen einfindest, dich schon selbst organisieren kannst, selbstständiger bist etc. etc.

Wenn du was in die Richtung PR machen willst, dann würd ich gucken, ob du vielleicht ein Praktikum machen kannst irgendwo. Eventuell auch einfach im Wintersemester, statt zu studieren zu beginnen. Oder eben nach den ersten zwei oder drei Semester beurlauben lassen vom Studium und das dann machen. Während den Ferien ist ja für solche Firmen bekanntlicherweise eher saure Gurken Zeit und drum ist es sicher schlauer sich für sowas einfach ein Semester lang Zeit zu nehmen. Wenn dus machst bevor du zu studieren beginnst kannst du vielleicht auch schon sehen, ob die Richtung wirklich passt für dich.

So viel von meiner "Weisheit" *schmunzel* Ich mach hier in Berlin grad eine Übung zu "Berufs- und Tätigkeitsfelder für Germanisten" und da haben sie eben dieses Praktikumssemester empfohlen. Ich find das klingt plausibel :D

Verfasst: Sa 24.Jun 2006, 21:43
von susi
ich hättedir ja am ehesten empfohlen während des semester für ein, zwei tage nach Wien zu fahren, damit du dir ein paar Vorlesungen verschiedenster fachgebiete bei möglichst vielen Prof. anschauen kannst, und dann entscheiden kannst, ob dir der uni alltag zusagt oder nicht.

Die Entscheidung, ob du so eine schwerwiegende Veränderung vornehmen solltest oder nicht, kann dir hier leider niemand beantworten. Tendenziell glaub ich aber, dass wenn das gefühl aufkommt der Job passst einem nicht mehr, dann sollte man etwas daran ändern. ich kann den anderen nur zustimmen, dass man in wien/an der uni sehr schnell anschluss findet und sicherlich nicht vereinsamt.

Wie auch immer, viel Glück

Susi

Verfasst: Mo 26.Jun 2006, 13:03
von Siggirl
Hallo liebe Leute!

Danke danke für die reichlichen Antworten! Freut mich!
Bin das ganze WE zuhause gesessen und hab mir viele, viele und nochmals sehr viele Gedanken über meine Zukunft gemacht und bin jetzt doch eher wieder auf eine andere Idee gekommen! :-)
Aber was ich weiß ist, dass ich mein Leben ändern muss und ich schon viel zu lange auf der gemütlichen und bequemen Schiene dahinfahre und eigentlich schon komplett "verblödet" bin... wenn ichs mal so ausdrücke...

Naja aber wie auch bei Germanistik weiß ich noch nicht, ob meine neue "Idee" das Richtige für mich ist, aber mal schauen...

Was mich bei Germanistik, ehrlich gesagt, so abschreckt, sind die schlechten Berufsaussichten, wärs da nicht sowieso am Besten, wenn man gleich das Lehramt studiert? Anders hat man doch fast keine Chance?

glg Sigi

Verfasst: Mo 26.Jun 2006, 16:24
von In-sei-da
Siggirl hat geschrieben:Naja aber wie auch bei Germanistik weiß ich noch nicht, ob meine neue "Idee" das Richtige für mich ist, aber mal schauen...
Verrätst Du die auch? :lol:



Siggirl hat geschrieben:. . . wärs da nicht sowieso am Besten, wenn man gleich das Lehramt studiert? Anders hat man doch fast keine Chance?
Das ist wohl Einstellungssache. So gesehen hast überhaupt nirgends eine Chance! :roll: Bei UF Deutsch/UF Geschichte beispielsweise sind die Aussichten auch nicht sooooo toll, wenn man es mit Deinem Pessimismus angeht! :? :wink:

Verfasst: Mo 26.Jun 2006, 16:24
von schmoo
auch bei lehramt sind die berufsaussichten im moment eher schlecht.

lg schmoo

PS: alles gute bei was auch immer du tun wirst.

Verfasst: Mo 26.Jun 2006, 17:26
von Birgitly
Ich wollte noch zu den Freunden sagen, die du dann "aufgeben" würdest. Wenn du sehr an deinem Zuhause hängst, dann wirst du dir wahrscheinlich vorgenommen haben, jedes Wochenende nachhause zu fahren, so wie das sehr sehr viele Studenten in Wien tun. Ich fahre auch jedes WE heim, ich würds sonst auch nicht aushalten. Du gibst also deine Freunde keineswegs auf, du kannst immer noch am Wochenende mit ihnen fortgehen, außerdem gibt es viele Ferien.. :wink: