Gut, differenziere meine eingangs getätigte Aussage.
Zitierfähig ist die Einheitsübersetzung sicher, aber natürlich nicht in allen Fällen die beste Wahl.
Für die wirkliche Arbeit am Text sollte natürlich eine Originalfassung verwendet werden, was zumindest beim Neuen Textament eine griechische Ausgabe ist. Beim Alten Testament dann eben ein Originaltext in Hebräisch oder Griechisch, je nach Text und Entstehungszeit desselben.
Für nicht griechisch- bzw. hebräischkundige Menschen bleibt der Griff zu einer Übersetzung.
Wieder für die genaue Arbeit am Text - da gibt's wörtliche Übertragungen ins Deutsche.
Für einen Vergleich mit ma. Texten, bzw. den Nachweis von Einflüssen u.Ä. in dieser Zeit die Vulgata (siehe Gabi). War damals die gängigste und wurde mal von irgendeinem Kirchenvater als verbindlich für die Westkirche erklärt.
Für die Zeit nach Luther natürlich auch eine Luther-Übersetzung im protestantischen Raum. Katholischerseits immer noch die Vulgata, zumindest bis zum 2.Vat. Konzil. Daneben aber auch Luther, der obwohl zunächst verboten, auch von Katholiken gelesen wurde.
Für heutige Verhältnisse lässt es sich nat. nicht mehr so leicht klären, welche Übersetzung welchen Einfluss auf wen hatte. Dem einfachen Kirchenbesucher - ääähm meist der einfachen Kirchebesucherin - ist aber sicher die Einheitsübersetzung am geläufigsten. Zumindest der katholischen in Österreich, und ev. auch der evangelischen. Im evangelikalen Bereich gilt das dann sicher nicht mehr.
Von Paraphrasierungen wie z.B. der "Guten Nachricht Bibel" würd ich eher abraten, außer man findet eine besonders schöne, treffende, provokative,... Formulierung, die man verwenden möchte. Ähnliches gilt für die Bibel in geschlechtergerechter Sprache.
Und übrigends: Von der Revision der Einheitsübersetzung erwart ich mir auch genau nix, außer dass sie theologischerseits von allen Seiten kritisiert werden wird.