um wieder zum thema zurück zu kommen, das sind meine stellungnahmen zu den punkten 2, 3 und 4. kritik, gegenargumente, meinungen gerne posten

klingts plausibel oder nicht? abgesehen davon - ich hoffe, SO schaut nicht der test aus...
e) Beruhen die Paare ne. knight [nait] – nhd. Knecht und ne. to build [bild] – nhd. bilden auf zufälliger Ähnlichkeit oder lautgesetzlicher Entsprechung?
Erstes Wortpaar beruht mit höchster Wahrscheinlichkeit auf zufällige Ähnlichkeit, stammt nhd. Knecht vom ahd. kneht [Knabe, Diener] ab, was doch eine immense Bedeutungsverschiebung zum ne. hätte und zudem eine vollkommen abweichende Lautung – zudem: knit zu stricken hätte sich dann ähnlich entwickeln müssen, wäre hier eine lautliche Verschiebung gegeben.
Bei ne. to build und bilden bin ich mir nicht ganz sicher, eine lautgesetzliche Entsprechung halte ich doch für sehr wahrscheinlich.
f) Ai. maha-rāja bedeutet „Großfürst“. Wie könnte die lateinische Entsprechung zu ai. rāja lauten?
Zumindest die Phoneme „r“ und „ā“ müssten ident sein (vgl. brāter: frāter vs bhrātar), das „j“ könnte eventuell zu einem „i“ geworden sein – „raia“ findet sich jedoch im Stowasser nicht.
Eine etwas saloppe „Übersetzung“ mit lat. magnus und rex wäre zwar inhaltlich erklärbar, aber für mich nicht phonetisch beweisbar.
g) Die türkischen Wörter für Champion, Marmelade, Stenographie heißen sampiyon, marmelat, stenografi. Ist das Türkische demnach idg.?
Das Türkische ist nicht Teil der indogermanischen Sprachfamilie, es wird zum Turko-Tatarischen gezählt.
Champion kommt aus dem lat. campus [Schlachtfeld], es wäre hier also zwischen Latein und Türkisch eine c à s Verschiebung vorliegend, während sich Marmelade aus lat. melimelum [Honigapfel], und Stenographie aus griech. stenós [schmal] und gráphein [schreiben] entwickelt hat. Die Ähnlichkeit des Wortes Marmelade ist nun somit in der Vorstufe schon weitaus geringer, während es sich bei stenografi eventuell auf zufällige Ähnlichkeit oder ein Lehnwort handelt.
Die Theorie über Lehnwörter wird zudem unterstützt von der Tatsache, dass man mit dem 20. Jahrhundert begann, europäische Begriffe – vor allem aus dem Französischen – zu übernehmen, insgesamt 14,18% sind Lehnwörter, davon rangieren französische Begriffe auf Platz 2, es finden sich auch zahlreiche lateinische, italienische, deutsche und slawische Wörter im Türkischen.